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Degussa-Chefvolkswirt erklärt Warum das Wort „Währungskrieg“ Anleger in die Irre führt

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Sorge um Trumps Dollar-Schwächung

Jetzt geht aber die Sorge um, die Vereinigten Staaten von Amerika könnten unter der Präsidentschaft von Donald J. Trump eine Politik der Dollar-Schwächung einleiten – eine Politik, die letztlich für alle Beteiligten eine Selbstschädigung werden könnte. Doch ist die Sorge berechtigt? Sie speist sich vermutlich vor allem aus dem laut ausgesprochenen Vorhaben der neuen US-Administration, die eigene Wirtschaft beleben zu wollen.

Dass aber Präsident Trump auf Inflationierung drängt, um den US-Dollar-Außenwert in die Knie zu zwingen, ist nicht sehr wahrscheinlich. Er will schließlich die Beschäftigungs- und Einkommenssituation der Amerikaner verbessern. Steigende Inflation zur Dollar-Schwächung wird ihm dabei nicht helfen. Im Gegenteil. Zudem befindet sich die US-Wirtschaft derzeit in einer Wachstumsphase, in der man keine Inflationspolitik vom Zaun bricht.

Dollar-Schwäche unwahrscheinlich

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Werden Trumps geplante Steuersenkungen und als deren Folge, steigende Staats-defizite die Inflation erhöhen und den Dollar schwächen? 9,5 Billionen US-Dollar – das ist etwa die Hälfte des US-Bruttoinlandsproduktes in 2016 – sollen über die nächsten zehn Jahre an die Steuerzahler zurückgegeben werden. Der damit verbundene Wachstumsschub könnte die US-Staatsfinanzen verbessern, vor allem, wenn Trump zudem noch die US-Staatsausgaben reduzieren sollte.

Wird der US-Dollar-Außenwert – allen Unkenrufen zum Trotz – seine Aufwertung, die seit etwa Mitte 2011 läuft, unter der Ära Trump fortsetzen? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist vermutlich höher, als viele derzeit meinen. Zwar stecken alle ungedeckten Papierwährungen – einschließlich des Greenbacks – in ernsten Problemen, die nur durch die Niedrigzinspolitiken der Zentralbanken übertüncht werden. Der US-Dollar aber ist nach wie vor die Weltleitwährung.

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