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„Der Aufschwung Großbritanniens fällt stärker aus als erwartet“

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Aufwärtspotential für europäische Aktien

Die europäischen Märkte ziehen dank Italien, Spanien und Frankreich nach, auch wenn die Erholung nicht das Ergebnis grundlegender Reformen ist. Die Wirtschaft in Großbritannien dürfte 2014 aufgrund eines Aufschwungs im Immobilienmarkt, gestiegenem Konsumverhaltens und gesunkener Arbeitslosenzahlen um 2 bis 3 Prozent wachsen. Das Ziel eines dreizehnfachen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) zum Jahresende erscheint möglich.

Bis auf weiteres erwartet Edmond de Rothschild, dass sich die Gewinne pro Aktie stabilisieren und nicht nach oben korrigiert werden. Durch einen Aufwärtstrend des europäischen Wachstums im vierten Quartal dürften Unternehmen mit höheren Gewinnmargen rechnen, vor allem da sinkende Preise für Rohstoffe erwartet werden.

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Schwellenländer versus USA

Die Situation in den Schwellenländern ist weiterhin durchwachsen. Undifferenzierte Kapitalzuflüsse in Schwellenländer haben deutlich aufgezeigt, dass Investoren die beträchtlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern noch nicht verstanden haben.

Einige Länder wie Brasilien und Indien sind mit langfristigen Strukturproblemen konfrontiert. Andere, darunter die Türkei und Indonesien kämpfen mit hohen Verlusten und sind auf höhere Zinssätze angewiesen, um ihre Währungen zu schützen.

Im Gegensatz dazu haben sich Schwellenländer wie Mexiko positiv entwickelt und sind nun besser imstande, derartige Probleme zu bewältigen. Jüngste Daten lassen darauf schließen, dass Länder, die bisher zu den Sorgenkindern der Investoren zählten, wie beispielsweise China, nunmehr Anzeichen der wirtschaftlichen Stabilisierung und gar einen Aufschwung aufweisen können.

Es ist wahrscheinlich, dass Investoren vormals aggressive und teilweise übertriebene Reaktionen und Strategien überdenken. Im Ergebnis könnten Länder mit guten Perspektiven profitieren, auch wenn die Gesamtsituation unbeständig bleibt. In diesem Zusammenhang haben sich Unternehmen wie DSM und Arkema (Chemikalien) sowie Beiersdorf und Burberry (Konsumgüter) in Schwellenländern als äußerst widerstandsfähig erwiesen.

In den USA sind die jüngsten Daten zur Wirtschaftsaktivität, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Erstanträgen für Hypotheken eher enttäuschend, dennoch dürfte sich die Wirtschaft in den nächsten Quartalen als robust erweisen. Der Beitrag aus dem öffentlichen Sektor dürfte sich aus dem Minus in Richtung Null bewegen.

Vor dem Hintergrund dieser Prognosen steht Notenbankchef Ben Bernanke weiterhin hinter einem Abschluss der quantitativen Lockerung. Obgleich seine Politik dazu geführt hat, die prognostizierte Zuspitzung auf den Märkten abzumildern, verdeutlicht dieser Entschluss die enormen Schwierigkeiten, mit der die US-Notenbank mit Blick auf ihre eigene Kommunikationsstrategie und eine mögliche Verschärfung monetärer Bedingungen konfrontiert ist.

In erster Linie verdeutlicht der Aufschub die Entschlossenheit der US-Notenbank, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln. Ob die Glaubwürdigkeit der Institution darunter leidet, ist völlig irrelevant. Vor diesem Hintergrund ist es weiterhin sinnvoll, in Aktien zu investieren, die auf das Wachstum in den USA ausgerichtet sind.

Gleichzeitig gilt es, das Potential europäischer Unternehmen, die auch in Schwellenländern tätig sind, im Auge zu behalten. Das Wachstum von Nestlé hat sich beispielsweise verlangsamt, dennoch ist der Konzern auf dem Markt fest etabliert und profitiert von den steigenden Lebensstandards der Bevölkerung in Schwellenländern. Gezielte Titelauswahl ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung für die Wertsteigerung.  

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