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„Der Dax endet 2008 im Minus“

Neue Hiobsbotschaften vom Aktienmarkt: Der deutsche Leitindex Dax sackte heute zeitweise um bis zu 4 Prozent ab. Schuld daran sind vor allem Kursverluste bei Siemens, der zweitgrößte Einzelwert im Dax. Nachdem das Münchner Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgab, brach dessen Kurs um knapp 10 Prozent ein. Das drückt auf die Wertentwicklung vieler Fonds, wie zum Beispiel dem Sigavest Vermögensverwaltungsfonds UI (WKN: A0MZ31). Dort ist Siemens mit 3,7 Prozent des Fonds derzeit der wichtigste Einzeltitel im Portfolio. Ob er konkreten Handlungsbedarf sieht, fragte DAS INVESTMENT.com Portfoliomanager Christian Mallek.

DAS INVESTMENT.com: Wie reagieren Sie auf die Kursverluste der Siemens-Aktie?

Mallek: Ein Abschlag von 18 Prozent wegen einem Gewinneinbruch von 900 Millionen Euro ist eine Übertreibung des Marktes. Daher verfallen wir jetzt nicht in Panik, sondern warten ab, auf welchen Kurs sich die Aktie einpendeln wird. Wir werden die Situation bei Siemens aber genau beobachten.

DAS INVESTMENT.com: Wegen der Siemens-Aktie liegt der Dax heute deutlich unter seinem bisherigen Jahrestief von 6.384 Punkten. Wo sehen Sie ihn am Ende des Jahres?

Mallek: Der Dax steht dann sicherlich höher als heute. Er dürfte das Jahr 2008 allerdings leicht im Minus beenden. Die 8.000 Punkte vom Jahresanfang werden wir in diesem Jahr wohl nicht mehr sehen.

DAS INVESTMENT.com: Und wie verläuft der Index in der Zeit bis dahin?

Mallek: Zurzeit ist alles offen. Aus charttechnischer Sicht erfährt der Dax zwar Unterstützung bei 6.150 Punkten. Doch es ist nicht auszuschließen, dass er in diesem Jahr noch bis auf 5.500 Punkte absackt.

DAS INVESTMENT.com: Was müsste passieren, damit es soweit kommt?

Mallek:
Der Aktienmarkt könnte kurzfristig noch weiter fallen, wenn sich die Kreditklemme festigt. Daher ist es sehr wichtig, was die US-Banken in den kommenden Wochen berichten. Doch auch dabei ist Vorsicht geboten, wie der Fall Bear Stearns zeigt. Ich hätte nicht gedacht, dass die Banken ihre Aktionäre so deutlich anlügen.

DAS INVESTMENT.com: Wie reagieren Sie darauf?

Mallek: Seit Jahresanfang halten wir mehr als 40 Prozent des Fonds in Cash. Zwischenzeitliche Erholungsphasen nutzen wir dazu, unsere Aktienquote noch weiter abzubauen. Außerdem arbeiten wir mit Stopp-Kursen. Wenn der Dax unter 6.100 Punkte fällt, verkaufen wir unsere Dax-Futures.

DAS INVESTMENT.com: Haben Sie vor, sich gänzlich aus dem Aktienmarkt zu verabschieden?

Mallek: Nein. Wir planen die Rückkehr - spätestens, wenn die Medien berichten, dass die Welt untergeht. Aber bislang setzen wir auf eine hohe Cash-Quote, um Verluste zu vermeiden. Es wäre trotzdem fatal, wenn wir jetzt nicht an der Börse investiert wären.

DAS INVESTMENT.com: Gilt das insbesondere auch für Finanztitel?

Mallek: Ja. Wir sind im Finanzsektor sogar besonders stark investiert. Die Aktie der UBS kommt im Fonds auf Platz drei der Einzeltitel. Auch die Allianz-Aktie erscheint mir jetzt wieder attraktiv. Aktien von Bear Stearns haben wir aber nicht mehr im Fionds. Mitte Januar wurden wir bei einem Kurs knapp unter 80 US-Dollar ausgestoppt. Zum Glück!

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