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Der Dax ist los: Zertifikate für Bullen und Zweifler

Morgen, Kinder, wird’s was geben: In den vergangenen knapp 40 Jahren legte der Dax in den Monaten November und Dezember durchschnittlich jeweils rund zweieinhalb Prozent zu, das ist zusammen mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Jahresgewinns.

Marktteilnehmer sprechen daher oft auch von einer Jahresendrally. In diesem Jahr hat der Endspurt offensichtlich bereits im Oktober begonnen: ein Plus von 7 Prozent, das gab es lange nicht. 

„Selbst 7.300 Punkte sind in Reichweite“

Ob sich dieses Tempo bis Silvester durchhalten lässt, ist umstritten. Doch viel spricht dafür, dass es zumindest langsam weiter bergauf geht. Gute Laune bereitete das Knacken der 6.600-Punkte-Marke vor allem Charttechnikern.

„6.600 Punkte, das ist ein Wort. Das ist sogar ein Satz, und zwar ein ganz großer für den Dax, der in den vergangenen Monaten wie festgebunden zwischen 5.800 und 6.200 Punkten schwankte“, kommentierte Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender des Vermögensverwalters Meridio AG, den Durchbruch.

Charttechnisch sind jetzt 6.800 Punkte rasch möglich, selbst die 7.300 Punkte sind in Reichweite. Und wenn es mit Schwung weiter aufwärts geht, liegt erst am oberen Ende der 7.400er-Spanne ein massiver Widerstand."

Deutschland erlebt „Aufschwung XXL“

Der Aufschwung des Dax wird zudem von der Wirtschaft gestützt: „Deutschland ist nicht nur aus der Krise, nein, es erlebt momentan sogar den Aufschwung XXL“, jubelt die „Bild“.

Der Export brummt, die Konsumenten sind bei Laune, und „aus dem kleinen Jobwunder ist ein ausgewachsenes Wachstumswunder geworden“, wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle schwärmt.

Auch internationale Investoren interessieren sich mehr und mehr für Deutschland. "Es machen sich international zunehmend Begeisterung, aber auch Erstaunen über das neue deutsche Wunder breit“, sagt ING-Volkswirt Carsten Brzeski. 

Zu viel der Euphorie? Nicht unbedingt. Denn den ungewöhnlich guten Wirtschaftsdaten steht ein sehr gewöhnlicher Verlauf des Dax gegenüber. Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp: „Die deutlichen Parallelen des Börsenjahrs 2010 zum letzten Nachrezessionsjahr 2004 zeigen, dass der Dax weiterhin eine relativ normale Nachrezessionserholung durchläuft." 
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