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„Der Goldpreis muss einfach steigen“

Der Preis pro Unze Gold hat seinen jüngsten Anlauf in Richtung der 1.000-Dollar-Marke abgebrochen. Aktuell notiert das Edelmetall wieder unter 920 Dollar. Wie es am Goldmarkt und mit den Aktien der Minenbetreiber weitergeht, fragte DAS INVESTMENT.com Joachim Berlenbach. Der ehemalige Tiberius-Fondsmanager verwaltet auch den neu aufgelegten Earth Gold Fund UI (WKN: A0Q2SD). Bei diesem Rohstoff-Fonds setzt er sowohl auf Aktien von Minenbetreibern als auch börsengehandelten Rohstoff-Direktinvestments (ETCs). 

DAS INVESTMENT.com: Wird Gold in diesem Jahr noch einmal auf 1.000 Dollar steigen?

Berlenbach: Auf alle Fälle. Trotz der aktuellen Rückschläge werden wir diese Marke bis zum Jahresende sicherlich noch einmal sehen. Der Weg dahin wird aber mit hohen Schwankungen verbunden sein. Denn der Markt wird derzeit vor allem von Psychologie getrieben. Die Panik dürfte noch bis zum Beginn der indischen Hochzeitssaison im Oktober anhalten. Das sind schlechte Zeiten für fundamental orientierte Anleger wie mich. 

DAS INVESTMENT.com: Wo sehen Sie die Untergrenze?

Berlenbach: Ich bin eine private Wette eingegangen, dass der Goldpreis nicht mehr unter 800 Dollar sinken wird. Denn dann beginnt die Förderung für die Minenbetreiber unrentabel zu werden. Darauf dürften sie dann mit einer geringeren Produktion reagieren, um den Preis zu stützen. 

DAS INVESTMENT.com: Welche Entwicklung erwarten Sie langfristig? 

Berlenbach: Der Goldpreis muss einfach steigen. Ich habe Gold noch nie so billig im Vergleich zu Öl gesehen. Der hohe Ölpreis treibt die Inflation an und damit auch die Nachfrage nach Gold. Denn Gold gilt immer noch als sicherer Hafen in Zeiten von Inflation und schwachen Aktienmärkten. 

DAS INVESTMENT.com: Der hohe Ölpreis treibt aber auch die Kosten der Minenbetreiber nach oben. 

Berlenbach: Richtig. Deshalb konzentrieren wir uns auf solide Firmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob sie auch Beiprodukte wie zum Beispiel Silber und Kupfer produzieren. Dadurch senken sie einerseits ihre Kosten und machen sich andererseits unabhängiger vom Goldpreis. In unserem neuen Fonds setzen wir über ETCs verstärkt direkt auf die Entwicklung von Edelmetallen. 

DAS INVESTMENT.com: Wo sehen Sie derzeit besonders gute Investmentchancen?

Berlenbach: Sehr positiv gestimmt bin ich für die politisch sicheren Staaten Nordamerikas. In Krisenländern wie Simbabwe dagegen investiere ich überhaupt nicht. Als sehr kritisch sehe ich auch die Situation in Südafrika an. Wirtschaftlich geht es mit dem Land nach unten. Das liegt unter anderem an der Abwanderung von Fachpersonal für Goldproduktion nach Kanada oder Australien.

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