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Der Kauf und die Versicherung Oldtimer als Geldanlage – so geht das

Sie kommt eher unscheinbar daher, am ehesten könnte man sie noch als knuffig bezeichnen: die Ente, genauer: der Citroën 2 CV, gebaut zwischen 1969 und 1976. Alles andere als knuffig ist aber die Wertentwicklung dieses Oldtimers. „Die Ente hat eine wahre Preisexplosion hinter sich“, sagt Carsten Möller, Geschäftsführer des Versicherers OCC, der sich auf die Absicherung von Oldtimern spezialisiert hat. „Die Ente hat in den 80er und frühen 90er Jahren rund 7.000 D-Mark gekostet. Jetzt bezahlt man das Gleiche in Euro. Und die Wagen haben 100.000 Kilometer runter und sind teilweise angerostet.“ Die Wertentwicklung der Ente hält Möller für symptomatisch: „Der Oldtimer-Markt ist preislich zurzeit nur in eine Richtung unterwegs – steil nach oben.“ Aber welche Gründe hat das? Die Niedrigzinsphase spielt sicher eine Rolle. Wenn es für Geld kein Geld gibt und Immobilien vielfach schlichtweg zu teuer sind, schauen sich die Menschen nach Anlage-Alternativen um. Außerdem treten die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in eine Phase ihres Lebens ein, in der sie sich Träume erfüllen können: Sie gönnen sich das Auto, von dem sie seit ihrer Jugend träumen. Seit Einführung des Historien-Kennzeichens 1997 – das Kennzeichen gibt es nur für Autos, die mindestens 30 Jahre alt sind – hat sich die Zahl der als Oldtimer registrierten Autos von 170.000 auf rund 350.000 mehr als verdoppelt. Insgesamt gibt es in Deutschland knapp 500.000 Autos mit einem Mindestalter von 30 Jahren.

Auf den Zustand kommt es an


Worauf kommt es beim Kauf eines Oldtimers aber an? „Zustand, Zustand, Zustand“, sagt Möller. „Man muss das Auto vorher genau untersuchen oder besser noch von einem Experten untersuchen lassen, der dann ein Gutachten erstellt.“ Ansonsten könnten Instandsetzung oder -haltung richtig ins Geld gehen. Ist das Schätzchen erst einmal gekauft, ist es auch wichtig, den Oldtimer abzusichern. Es muss ja nicht immer so spektakulär zugehen wie bei Sixt-Erbe Konstantin Sixt, der bei einem Oldtimer-Rennen einen Mercedes 300 SL schrottete. Der Schaden: 800.000 Euro. Klassischerweise ist es eher so, dass der Wagen irgendwo steht – zum Beispiel beim Restaurateur  – und dort beschädigt wird. Die Beiträge der Kaskoversicherung werden üblicherweise nach Markt- oder Wiederbeschaffungswert bestimmt. Hat das Auto beispielsweise einen Marktwert von 30.000 Euro, fallen für einen Vollkaskoschutz rund 550 Euro pro Jahr an, allerdings mit einer Selbstbeteiligung von bis zu 300 Euro. Bei manchen Anbietern sind Wertsteigerungen zwischen 10 und 15 Prozent automatisch mitversichert. Ist das nicht abgedeckt, müssen die Fahrzeughalter ihren Versicherer regelmäßig über Wertsteigerungen informieren. Für den Abschluss einer Versicherung müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: Die Autos müssen zum Beispiel im Originalzustand und gut erhalten sein. Sowohl Fahrzeug als auch Fahrzeughalter müssen außerdem ein bestimmtes Mindestalter erreicht haben – in der Regel  liegt das jeweils bei 25 Jahren. Und: Die Besitzer dürfen ihre Oldtimer nur privat nutzen – aber nicht als Alltagswagen. Die Obergrenze für gefahrene Kilometer variiert je nach Anbieter zwischen 6.000 und 9.000 pro Jahr.

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