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Der Rechenkünstler Portfolio-Advice-Manager setzt auf Risikoprämien

Sergej Crasovschi managt den Absolute Return Multi Premium Fonds von Portfolio advice
Sergej Crasovschi managt den Absolute Return Multi Premium Fonds von Portfolio advice

Ausgetrampelte Pfade können Sergej Crasovschi nicht begeistern. „In Aktien, Anleihen oder ETFs investiere ich nicht“, sagt der Gründer und Geschäftsführer von Portfolio Advice. Trotzdem will Crasovschi den Wert seines Absolute Return Multi Premium Fonds (WKN: A2AGM2) jährlich um wenigstens 4 Prozent steigern. Und das Ganze gleichmäßig, die Risikokennziffer Volatilität soll den einstelligen Bereich nie verlassen.

Der Vermögensverwalter aus Oberursel hat den Fonds erst am 15. Juni des Vorjahres gemeinsam mit der Frankfurter Universal-Investment aufgelegt. Crasovschi will Anlegern nach eigenem Bekunden eine Investment-Alternative zu den aktuell meist winzigen Zinsen bieten.

Derivate auf Aktien, Rohstoffe, Währungen und Zinsen

Der Absolute Return Multi Premium setzt dazu umfangreich Derivate in den Anlageklassen Aktien, Rohstoffe, Währungen und Zinsen ein. So kann Crasovschi beispielsweise in Dividenden investieren, ohne direkt mit Aktien zu handeln. Damit sei eine Rendite von 10 Prozent jährlich möglich, ohne dass Kurse oder Dividenden steigen müssten. Nur wenn die Auszahlungen stark um 30 Prozent fallen, könne dieser Ansatz scheitern, rechnet der Fondsmanager vor.

Risikoprämie durch Kurs-Ausschläge an den Börsen

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Eine andere Risikoprämie kann Crasovschi einnehmen, indem er gegen Kurs-Ausschläge an den Börsen setzt. Die Idee der sogenannten Mean-Reversion besagt, dass nicht zuletzt Aktienmärkte dazu neigen, zeitweise zwar besonders stark zuzulegen oder abzutauchen, dann aber wieder zu ihrem Mittelwert zurückzukehren. Auch Unterschiede zwischen dem erwarteten und tatsächlichen Auf und Ab an der Börse kann der Fonds nutzen, um seinen Wert zu steigern: „Der sogenannte Volatilitäts-Carry beträgt langfristig rund 4 Prozent, da die Marktteilnehmer das zukünftige Risiko tendenziell überschätzen.“ Jedoch könne sich dieses Verhältnis auch sehr schnell umdrehen, was insbesondere in Krisenzeiten vorkomme.

Eine gute Risikosteuerung sei somit unverzichtbar, sagt Crasovschi: „Es geht um das Erzielen einer möglichst nachhaltigen und stabilen Rendite durch das Vermeiden hoher Verluste, wofür wir mit einem mehrstufigen Risikomanagement sorgen wollen.“ Allein auf steigende oder fallende Märkte zu spekulieren, komme generell nicht infrage, nur die Risikoprämien selbst hat der Fondsmanager im Visier. Die Fondsstrategie soll schließlich weitgehend unabhängig von Prognosen und Markt-Timing funktionieren.

Asymmetrisches Risikoprofil

Crasovschi will auf diese Weise ein asymmetrisches Risikoprofil schaffen, bei dem die Renditechancen zwar begrenzt, die Risikopuffer aber groß ausfallen. „Diese Eigenschaften machen den Fonds auch für konservative Anleger interessant, die ein moderates Risiko-Rendite-Niveau und regelmäßige Ausschüttungen suchen. Die Risikominimierung sowie der langfristige Kapitalerhalt stehen in jedem Fall vor der Renditemaximierung“, so der Fondsberater. Wegen der niedrigen Korrelation zum Aktien- und Rentenmarkt bei zugleich stabilen Renditen könne der Fonds seiner Ansicht nach nahezu jedes bestehende Portfolio bereichern.

Sollte Crasovschi keine lohnenden Risikoprämien entdecken, hat er die Freiheit, sein gesamtes Pulver trocken zu halten. Das Renditeziel erreicht der Derivate-Spezialist locker. Die Strategie brachte Anlegern, die seit dem Start des Fonds vor gut einem Jahr dabei waren, bislang 6,4 Prozent Rendite ein.

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