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Deutsche Asset Management Vom Vier-Mann-Betrieb zum Branchenführer: 60 Jahre DWS

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Rund um den Globus will die Deutsche AM privaten wie institutionellen Investoren eine umfangreiche Palette von Anlagestrategien ans Herz legen. Allein in Deutschland sind zurzeit 356 Investmentfonds zum Vertrieb zugelassen, die von Aktien über Anleihen bis zu gemischten Strategien und Alternatives alle Anlageklassen abdecken sollen. Hinzu kommen noch 210 börsengehandelte Indexfonds, kurz ETFs, die von DB X-Trackers an die Kunden gebracht werden. Die große Produktzahl soll Wettbewerbsvorteile bringen: „Unsere breite geografische und thematische Aufstellung ermöglicht uns eine qualitative Abdeckung der verschiedenen Vermögensklassen, die in der Branche ihresgleichen sucht“, meint Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der Deutschen AM.

Zurzeit gibt es einen besonders einflussreichen Faktor, den Kreuzkamp bei seinen Prognosen der Finanzmärkte nicht aus den Augen lassen darf: die Notenbanken. Deren Politik niedriger Zinsen und aufwendiger Anleihekäufe hat dem Experten zufolge das Investieren dramatisch verändert. War etwa im Jahr 2005 noch ein Mix aus 15 Prozent Aktien und 85 Prozent Anleihen hinreichend, um eine Rendite von 4 Prozent zu erzielen, ist mittlerweile eine 50:50-Kombination nötig. Anleger müssen damit neben einem höheren Verlustrisiko eine stärker schwankende Wertentwicklung in Kauf nehmen. Die Risikokennziffer Volatilität schießt von 2 auf 11 Prozent nach oben.



Bei einer Tasse Kaffee: Fondsmanager und Dividenden-Kenner Thomas Schüßler mit Redakteurin Karen Schmidt 2012 in Frankfurt. Foto: Tom Hönig

Am Höhenflug der Aktienkurse sowie den gestiegenen Immobilienpreisen konnten viele Menschen dagegen kaum teilhaben: „Aufgrund des im internationalen Vergleich unterdurchschnittlichen Aktien- und Immobilien-, aber überdurchschnittlichen Sparbuchbesitzes gehören die Deutschen zu den Verlierern“, stellt Kreuzkamp fest. Dass Investoren inzwischen sogar dafür zahlen müssen, dem deutschen Staat Geld zu leihen, lässt den Experten an reellen Bewertungen auf dem Kapitalmarkt zweifeln.

Spätestens, seit Mitte Juni auch noch die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen unter die Nullmarke gerutscht ist: „Diese Titel sind im Finanzwesen das Maß aller Dinge. Das Minuszeichen vor dem Zins verdeutlicht nicht nur symbolisch, inwieweit die Welt Kopf steht.“ Nur ein Gutes kann Kreuz-kamp den Gebühren abgewinnen, die den Zins abgelöst haben: „Es zwingt die Deutschen dazu, über ihr Anlageverhalten nachzudenken.“

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