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Deutsche Fondsliga: Spannende Wochen stehen bevor

Serien gehören zum Fußball wie Siege und Niederlagen. In der Bundesliga gibt es derzeit gleich eine ganze Reihe davon: Spitzenreiter Bayer Leverkusen etwa ist seit 19 Spieltagen in Folge ungeschlagen, die Verfolger Bayern München und Borussia Dortmund seit immerhin 12 Spieltagen. Während die Bayern die vergangenen sechs Spiele in Folge gewannen, ging der Gegner vom vergangenen Wochenende – Werder Bremen – zuletzt viermal nacheinander als Verlierer vom Platz. Zwei Serien rissen dagegen am vergangenen Wochenende: Schalke ließ in Bochum erstmals seit vier Spieltagen Punkte liegen, Nürnberg holte nach fünf Niederlagen erstmals wieder einen Zähler. Aufwärtstrend an den Börsen begünstigte bislang reine Aktienfonds

Was im Fußball die Serie, das ist im Fondsmanagement der Trend. Seit dem Start der Deutschen Fondsliga am 7. August profitierten davon vor allem jene Teilnehmer, deren Fonds auf europäische oder globale Aktien spezialisiert sind. Weil die Börsen nach ihrem im März markierten Tief ohne größere Rücksetzer nach oben marschierten, setzten sich Fonds wie der Allianz RCM Aktien Europa, der M&G Global Basics oder der JPM Global Focus von Beginn an in der oberen Tabellenhälfte fest. Eher konservativ ausgerichtete Mischfonds wie der Ethna-Aktiv E oder der FT Life-Invest rutschten dagegen mehr und mehr nach unten ab.

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Anlässe für eine größere Korrektur gibt es durchaus

An diesem Gesamtbild änderte sich auch nach der 24. Spielwoche noch nicht viel (siehe Tabelle). Zwar tauschte das Führungsduo Allianz RCM Aktien Europa und M&G Global Basics die Plätze, doch der Abstand zwischen den unterschiedlichen Lagern verringerte sich nur marginal. Spannend würde es allerdings, wenn es an den Börsen nach den doch etwas deutlicheren Rücksetzern der vergangenen Woche zu einer größeren Korrektur käme. Anlässe dafür gäbe es genug: das Auslaufen der globalen Konjunkturprogramme, die jüngsten Bremsmanöver der chinesischen Zentralbank oder die Bankenregulierungspläne von US-Präsident Barack Obama. Mischfonds von Smart-Invest agiert noch sehr offensiv

Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs am ehesten von einem solchen Szenario profitieren müsste Arne Sand. Der Manager des auf Rang 9 vorgerückten Smart-Invest Superfonds kann den Aktienanteil seines Portfolios zwischen Null und 100 Prozent variieren und spielte bislang sehr offensiv. Bislang sieht Sand jedoch keinen Anlass, auf Defensive umzuschalten. „Die Rückschläge liegen noch voll im Rahmen des Erwarteten“, sagt der Stuttgarter Vermögensverwalter und belässt die Aktienquote seines überwiegend aus Rohstoff- und Emerging-Markets-Investments bestehenden Dachfonds zunächst bei 96 Prozent. Weil aber viele Zielfonds deutlich an ihre Stop-Loss-Grenze herangerückt seien, könne das Bild in der kommenden Woche schon ganz anders aussehen. Veritas ETF-Dachfonds hat den Schwellenländeranteil reduziert

Ähnliches gilt für den ebenfalls zu 100 Prozent flexiblen Veritas ETF-Dachfonds auf Rang 13. „Nach der fulminanten Rally in den letzten Monaten wäre es nicht verwunderlich, wenn zunächst etwas Konsolidierung angesagt ist“, sagt dessen Manager Markus Kaiser. Zwar seien in vielen Märkten die strategischen Aufwärtstrends noch intakt. Taktisch gebe es allerdings bereits erste Verkaufssignale. Deshalb hat Kaiser die Aktienquote auf 85 Prozent gesenkt und vor allem in den Emerging Markets Gewinne mitgenommen. Dort sind jetzt nur noch rund 25 Prozent des Fondsvermögens investiert. Kaiser: „Wir rechnen insgesamt mit einer steigenden Volatilität an den Kapitalmärkten. Jetzt müssen die nächsten Wochen zeigen, ob das Fundament an den Aktienmärkten fest genug ist, kurzfristig auch größere Schwankungen wegzustecken.“

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