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Deutsche Fondsmanager unterschätzen Auswirkungen von Ucits IV

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Genehmigung grenzüberschreitender Fusionen reduziert Verwaltungskosten Ebenfalls der Kostensenkung dient die Genehmigung grenzüberschreitender Fusionen von Ucitss. Da europäische Fonds im Schnitt nur ein Fünftel der Größe vergleichbarer US-Fonds haben, liegen ihre relativen Verwaltungskosten erheblich höher als die der amerikanischen Konkurrenz – etwa beim Doppelten. Die grenzüberschreitende Zusammenführung könnte diesen Nachteil deutlich reduzieren. Ähnliche Effizienzsteigerungen verspricht die Zulassung von Master-Feeder-Konstruktionen. Sie eröffnet kleineren Fonds aus verschiedenen EU-Staaten die Möglichkeit, ihre Mittel Kosten sparend in einem Master-Ucits anzulegen.

Die Risiken werden unterschätzt

„Deutsche Fonds können aus den neuen Regeln nennenswerte Vorteile ziehen. Sie müssen aber auch die Risiken in ihre Strategie einbeziehen, die sich daraus ergeben“, warnt Ley. Seine Kurzumfrage ergab indessen, dass es noch spürbar am Risikobewusstsein mangelt: Kein einziger der Befragten sah in der neuen Richtlinie eine Einschränkung der Funktion seiner Organisation oder gar eine erhebliche Bedrohung. Erhebliche Chancen machten dagegen 91 Prozent aus, 9 Prozent betrachteten darin lediglich eine Compliance-Übung.

Dass die Fonds-Verwalter doch nicht völlig sorgenfrei auf die Veränderungen ihres Regulierungs-Rahmens blicken, deuten die Antworten zu einem speziellen Aspekt an: der Konzentration im Asset Management-Markt, ausgelöst durch Ucits IV. 86 Prozent der Befragten waren überzeugt, dass es dazu kommen wird, nur 14 Prozent verneinten diese Möglichkeit. Und immerhin 79 Prozent vertraten die Ansicht, dass sich die Konzentration des Fondsgeschäfts in Luxemburg abspielen würde, 21 Prozent erhofften es in Deutschland.

„Die Diskrepanz zwischen den nahezu vier Fünfteln der Befragten, die die Zukunft ihrer Branche in Luxemburg sehen und den hundert Prozent, die sich frei von jeder Bedrohung wähnen, ist schwer zu erklären. Denn nicht zuletzt geht es um viele Arbeitsplätze, die als Folge einer Abwanderung in Deutschland verloren gingen“, merkt Ley an. „Immerhin haben 62 Prozent auch noch der Zuspitzung zugestimmt, dass deutsche Publikumsfonds auf Ucits IV mit dem Exodus nach Luxemburg reagieren und in Deutschland nur noch Spezialfonds verwaltet würden.“