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Deutsche Versicherer: Krise noch nicht ausgestanden

Foto: Fotolia
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Für 2009 rechnen die deutschen Versicherer mit Prämieneinnahmen von insgesamt 169,6 Milliarden Euro. Vor allem Lebensversicherer und die privaten Krankenversicherer trugen zum Plus bei, so der GDV. So rechnen die Lebensversicherer einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds mit einem Beitragswachstum von 4,8 Prozent, die privaten Krankenversicherer erwarten ein Prämienplus von 4 Prozent im Vergleich zu 2008. Das Prämienvolumen der Schaden- und Unfallversicherer stagnierte mit einem Anstieg von 0,2 Prozent.

Weniger Neugeschäft in der Lebensversicherung

Die Ergebnisse im Einzelnen: Bis Ende September 2009 wuchsen die gebuchten Brutto-Beiträge der Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds um 8,3 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zu. Das Gros davon, nämlich 57,1 Milliarden Euro, schafften die Lebensversicherer ohne Pensionskassen und Pensionsfonds. Ihr Plus lag bei 8,5 Prozent.

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Für das Gesamtjahr 2009 rechnet der GDV für die reine Lebensversicherung mit  Beitragseinnahmen von 80,1 Milliarden Euro, nach 76,3 Milliarden Euro im Vorjahr, Pensionskassen und -fonds nehmen wie 2008 voraussichtlich 3,3 Milliarden Euro ein.

In den ersten drei Quartalen brachten Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds rund 4,5 Millionen Verträge über eine versicherte Summe von 168,5 Milliarden Euro unters Volk. Die Zahl der Neuverträge sank damit um 7,1 Prozent, die Versicherungssumme verringerte sich um 6,6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2009 geht der GDV von 6,5 Millionen neuen Verträgen aus, wovon 6,2 Millionen auf die Lebensversicherung im engeren Sinne entfallen dürften. Das entspricht einem Minus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Krankenversicherung im Plus

Die privaten Krankenversicherer rechnen laut GDV in diesem Jahr mit Beitragseinnahmen von insgesamt 31,5 Milliarden Euro, 4 Prozent mehr als 2008. Davon entfallen auf die Krankenversicherung mit einem Plus von 3,8 Prozent rund 29,4 Milliarden Euro und auf die Pflegeversicherung 2,1 Milliarden Euro (plus 6,6 Prozent).

Im ersten Halbjahr 2009 lagen die Beitragseinnahmen bei 15,8 Milliarden Euro, 11,3 Milliarden Euro für die Krankenvollversicherung und 1,1 Milliarden Euro für die private Pflegeversicherung. Die Krankentagegeldversicherung erreichte ein Beitragsvolumen im ersten Halbjahr von 510 Millionen Euro, Zusatzversicherungen zum gesetzlichen Krankenversicherungsschutz GKV-Schutz (Wahlleistungstarife, ambulante Tarife und Zahntarife) schafften 2,1 Milliarden Euro.

Geschäft in der Schaden- und Unfallsparte stagniert

Die Schaden- und Unfallversicherer erwarten für 2009 wie im Jahr zuvor fast stagnierende Beitragseinnahmen. Prognosen zufolge werden ihre Prämieneinnahmen voraussichtlich um 0,2 Prozent auf 54,7 Milliarden Euro wachsen. Demgegenüber steht eine „spürbar steigende Schadenbelastung“, wie der GDV erklärt. Sie werde sich um rund 1,7 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro erhöhen. Die marktweite Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung (sogenannte Combined Ratio) dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Prozentpunkte auf rund 97 Prozent verschlechtern, so der Branchenverband. Der versicherungstechnische Gewinn verringere sich damit „kräftig“ um 1,4 Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden Euro.

2010 sieht es trübe aus – zumindest bei den Lebensversicherern

Für 2010 erwartet der Branchenverband für die Lebensversicherung einen Prämienrückgang um 3 Prozent. Ein Grund: Es falle vielen Kunden derzeit schwer, unter anderem aus Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, einen Vorsorgevertrag mit einer langfristigen Verpflichtung zur Beitragszahlung einzugehen. Dieses Problem wird sich bis ins kommende Jahr hinziehen.

Dagegen sieht der GDV die privaten Krankenversicherer wieder im Aufwind. Hier rechnet die Branche mit einem Beitragszuwachs von 5 Prozent. Die Schaden- und Unfallversicherer prognostizieren dagegen einen leichten Rückgang der Prämieneinnahmen um 0,5 Prozent.

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