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Aktualisiert am 07.02.2020 - 16:22 Uhrin ImmobilienLesedauer: 4 Minuten

Deutscher Immobilienmarkt Darum ist der Immobilien-Boom noch nicht vorbei

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Keine Marktübertreibung

Dominiert wird das Geschäft mit Wohnportfolios von deutschen Immobilien-AGs, auf die 62 Prozent des Transaktionsvolumens entfallen, während gut ein Viertel von ausländischen Investoren stammt. Obwohl die Nachfrage nach Wohnportfolios aufgrund der Niedrigzinsen weiterhin hoch bleiben dürfte, geht man bei CBRE nicht davon aus, dass es zu Marktübertreibungen kommt. Diese Gefahr sieht das Maklerhaus lediglich in den Luxuslagen mancher Topstandorte, die fundamental oft nicht mehr gerechtfertigt seien.

Für Wohnimmobilien im Paket ab 100 Einheiten liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis CBRE zufolge bundesweit bei etwas über 900 Euro, Anleger, die einzelne Wohnungen aus dem Bestand kaufen, zahlen laut Immobilienverband Deutschland (IVD) durchschnittlich 1.082 Euro pro Quadratmeter bei mittlerem Wohnwert. IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick sieht noch Luft nach oben: „Bei den Preisen für Eigentumswohnungen ist seit 2010 ein Aufholprozess zu beobachten. Zuvor waren die Preise nach dem Immobilienboom der 90er Jahre überproportional zurückgegangen.“

Die jüngsten Auswertungen des IVD zeigen einen weiteren Preisanstieg, dessen Dynamik je nach Wohnwert und Städtekategorie deutlich variiert: Laut IVD-Immobilien-Preisspiegel 2014/2015 hat die Preissteigerungsdynamik in den Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern auch 2014 zugenommen, während sie in Städten ab 30.000 Einwohnern stagniert oder rückläufig ist.

Gefragt sind auch Neubauwohnungen, deren Preise im Schnitt um 5,1 Prozent kletterten. Es wird zwar neu gebaut, doch die Nachfrage ist weit höher. So wuchs etwa Berlin 2013 um 47.000 Einwohner, im gleichen Zeitraum wurden jedoch nur 6.641 Wohnungen gebaut. Die große Konkurrenz mit steigenden Preisen treibt auch Privatanleger vermehrt in die B-Städte.

Auch 2015 dürften Eigentumswohnungen somit eine gefragte Anlageklasse bleiben. Zwar wird erwartet, dass der Anstieg der Mieten wie bereits 2014 weiter abflacht und das Thema Mietpreisbremse sich damit relativiert. So gehen etwa die Researcher der DZ Bank davon aus, dass in die Erstbezugsmieten in den A-Städten im kommenden Jahr um lediglich 1,8 Prozent auf durchschnittlich 12,50 Euro steigen.

Zum Vergleich: Für 2014 beziffern die Analysten der DZ Bank den Mietanstieg mit durchschnittlich 3,1 Prozent. Auch die Preise werden nach einhelliger Expertenmeinung weiter steigen – doch machen die günstigen Finanzierungskonditionen beim Kauf nach Einschätzung des IVD einiges wett. Und die niedrigen Zinsen dürften bis auf Weiteres die Investoren umtreiben.

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