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Deutscher Immobilienmarkt: „Die Preise werden weiter steigen“

Das wird teuer. Quelle: Fotolia
Das wird teuer. Quelle: Fotolia
Nicht nur beim Blick in den Geldbeutel merken Deutsche, dass Wohnen teurer wird. Auch laut jüngster Medienberichte steigen die Kosten für Immobilien in Deutschland seit 2010 um rund 7 Prozent pro Jahr. Skeptiker erwarten deshalb das Aufblähen und Platzen einer Immobilienblase, wie es in den vergangenen Jahren in den USA, Irland und Spanien vorkam. Dieser Erwartung widersprechen in einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ etliche Immobilienexperten. Sie gehen sogar von weiteren Preissteigerungen aus.

Zum einen läge der Erschwinglichkeitsindex momentan bei 80 Punkten, wobei ein Wert von 100 Punkten historisch gerechtfertigt sei. Der Index errechnet anhand von Einkommen, Mieten, Inflation und Kaufpreisen, wie leicht oder schwer es für Normalbürger ist, Wohneigentum zu kaufen. Auch aufgrund dessen ist sich Rainer Braun vom Beratungsinstitut Empirica sicher: „Die Preise werden weiter steigen – zumindest in den kommenden fünf Jahren“.

„Das ist keine Immobilienblase, deshalb wird auch nichts platzen.“

Die gleiche Meinung vertritt auch Tobias Just, Professor für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg. Er erwartet 3 bis 5 Prozent Wertsteigerung in den nächsten Jahren; insgesamt 30 Prozent: „Das ist aber noch längst keine Blase, deshalb wird da auch nichts platzen.“

Allerdings könne der Erschwinglichkeitsindex nur deutschlandweite Daten wiedergeben. Aus diesem Grund schließt der Professor regionale Schwankungen nicht aus. Just erkennt in den Preissteigerungen lediglich die Konsequenzen aus einer gut laufenden Konjunktur und der Angst vor Inflation: Etliche Sparer versuchten zurzeit ihr Geld in Sachwerte anzulegen.

Laut Just gibt es in Deutschland einen weiteren Grund, nicht an eine Immobilienblase zu glauben: „Wir haben kein spekulatives Element zu fürchten.“ Der deutsche Immobilienmarkt sei viel stabiler als der der Krisenländer, da die Banken strenger bei der Kreditvergabe seien. So müsse ein Deutscher ein Drittel des Kaufpreises mitbringen, um einen Kredit zu erhalten. Das unterstreichen auch Untersuchungen, wonach die Zahl der Immobilienkredite in den vergangenen Jahren gerade mal um ein Prozent stieg.

Zum anderen sei der Wohnungsmarkt noch nicht gesättigt: Zwar ginge der Trend zu Ein-Person-Haushalten in Großstädten, tatsächlich würden aber nur vergleichsweise wenige Wohnungen gebaut.

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