LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in RentenfondsLesedauer: 5 Minuten

Dexia AM: 2012 ist bei Staatsanleihen das Jahr der Entscheidungen

Seite 2 / 2


Währungsausblick 2012: Alle Augen richten sich auf den Dollar

Trotz der Turbulenzen im Euroraum wertete der Euro 2011 gegenüber dem US-Dollar nur wenig ab. Der Wechselkurs ging um lediglich 1,5 Prozent zurück. 2012 dürft der Euro weiter an Wert verlieren.

Die Anleger befürchten noch immer einen Zusammenbruch der Gemeinschaftswährung, obwohl ziemlich wahrscheinlich ist, dass die europäischen Regierungen alles tun werden, um dies zu verhindern.

Der japanische Yen und der Schweizer Franken gelten als sichere Häfen, sind aber bereits sehr teuer. Beide Währungen haben 2011 tendenziell aufgewertet, und Regierungen wie Notenbanken möchten dem ein Ende bereiten.

Folglich sollte man  auf den US-Dollar setzen. Er hat mehr Aufwertungspotenzial als der Euro, weil der Wachstumsausblick jenseits des Atlantiks besser ist, die Zinsdifferenz sich zu seinen Gunsten entwickeln sollte und er aktuell günstig bewertet ist.

Dem Euro stehen aufgrund des Misstrauens des europäischen Wachstums durch die Investoren, der internen Ungleichgewichte in der Eurozone und ihrer Schuldenproblematik schwere Zeiten bevor. Vor diesem Hintergrund rechnen wir 2012 mit einem Rückgang des Euro-Dollar-Wechselkurses auf 1,20. Den Dollar halten wir in diesem Jahr daher für ein interessantes Investment zur Diversifikation.

Unternehmensanleihen 2012: Auf Regen folgt Sonnenschein


2011 erwiesen sich die eskalierende Staatsanleihenkrise und der schwächere Wachstumsausblick als nachteilig für Unternehmensanleihen. Sie verzeichneten die zweitschlechteste Wertentwicklung der vergangenen zehn Jahre, mit einem Minus von 4,7 Prozentpunkten gegenüber deutschen Staatsanleihen. Die Risikoprämie weitete sich um 161 Basispunkte auf 382 Basispunkte aus.

Dies war die Konsequenz der nahezu perfekten Korrelation mit Unternehmensanleihen aus Problemländern und dem europäischen Finanzsektor, der noch immer im Zentrum der Krise steht.

Nach dem letzten Stresstest für den europäischen Bankensektor im Oktober 2011 forderte der europäische Bankenverband (EBA), die harte Eigenkapitalquote bis Juni 2012 auf 9 Prozent anzuheben. Für die Gläubiger erstrangig besicherter Anleihen ist dies gut. Wenn die Banken ihr Kapital erhöhen, wird zunächst auf eigene Ressourcen zurückgegriffen (Innenfinanzierung, Rückkäufe nachrangiger Anleihen, Aktienemissionen) bevor Staatshilfen ins Spiel kommen.

Strengere Regulierung und der schwächere Konjunkturausblick führen im Bankensystem zu einem Deleveraging. Seit drei Monaten werden die Kreditbedingungen der europäischen Banken strenger. Regierungen und Aufsichtsbehörden befürchten eine Kreditklemme und ihre Folgen für die Konjunktur.

Die außergewöhnlichen Liquiditätsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften hier etwas Abhilfe schaffen, so dass die Banken wieder mehr Spielraum haben – zumal 2012 ein großer Refinanzierungsbedarf besteht: Allein im ersten Quartal müssen 250 Milliarden Euro aufgebracht werden.

Es ist aber nicht davon auszugehen, dass ein großer Teil der EZB-Kredite für Staatsanleihenkäufe verwendet wird, die die Banken noch immer für risikoreich halten.

Die staatlichen Sparprogramme werden 2012 in Europa zu einer leichten Rezession führen, die aber in den Spreads von Industrieanleihen (246 Basispunkte) ebenso bereits weitgehend abgebildet ist wie eine höhere Liquiditätsprämie.

Für die kommenden zwölf Monate erwarten wir einen leichten Anstieg des Verschuldungsgrades der Euroländer, der aber bereits in die aktuellen Spreadniveaus eingepreist ist. Bei der Kreditqualität sind keine Überraschungen zu erwarten, da auch 2012 mit Finanzdisziplin zu rechnen ist.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion