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Offene Immobilienfonds Keine Einsturzgefahr

Es ist die höchste Gesamtrendite seit der Wiedervereinigung. Um enorme 19 Prozent kletterte der German Property Index (GPI) 2017 nach oben. Rekord. Der von Bulwiengesa berechnete Index addiert die Cashflow- und Wertänderungsrendite deutscher Immobilien aller Couleur – von Büros, Wohnungen, Handels- und Logistikobjekten. Größter Treiber im vergangenen Jahr war das Segment Wohnen mit einem Plus von 24,1 Prozent. Auf Platz 2 folgen Büros mit einer Gesamtrendite von 19,8 Prozent.

Die Performance offener Immobilienfonds im vergangenen Jahr? 3,2 Prozent laut Fondsverband BVI. Kein Rekord. Aber durchaus bodenständig: Seit mittlerweile neun Jahren bewegt sich die Rendite der Fonds zwischen 2 und 3 Prozent.

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Aber warum laufen offene Immobilienfonds im aktuellen Boom nicht besser, wenn sich Kaufpreise und Mieten von einem Hoch zum nächsten hangeln – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in den meisten anderen Märkten der Welt? Im Boom vor der großen Finanzkrise im Jahr 2007 wurde noch die 6-Prozent-Marke gerissen. „Zum einen wirken die teilweise hohen Liquiditätsquoten der Fonds im aktuellen Zinsumfeld renditemindernd. Zum anderen zeigte die oft konservative Bewertungspraxis der Gutachter Wirkung. Dies ist an den geringen Wertänderungsrenditen der vergangenen Jahre ablesbar“, erklärt Sonja Knorr, Leiterin des Bereichs Alternative Investments bei der Rating-Agentur Scope. Die Immobilienportfolios machten derzeit im Schnitt nur rund drei Viertel der Fondsvermögen aus.

Knorr: „Ein Viertel ist Liquidität, die überwiegend in Form von Bankeinlagen oder Geldmarktpapieren gehalten wird.“ Dafür gibt es derzeit Zinsen nahe null Prozent, im schlechtesten Fall sogar Negativzinsen. Das bremst die Wertentwicklung. Viele Fondsanbieter haben bereits darauf reagiert und ihre Produkte für Neuanleger geschlossen, um die Performance nicht weiter zu verwässern und auch, weil sie im boomenden Markt schlichtweg nicht mehr genug attraktive Objekte finden.

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