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Aktualisiert am 07.10.2009 - 16:54 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 3 Minuten

Die Alpen-Rentner: Riestern auf österreichisch

Foto: Fotolia
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Wenn Walter Riester Ende September aus dem Bundestag ausscheidet, möchte er „zum größten Teil in unserem Haus in Österreich sein, in schöner Lage am Ossiacher See in Kärnten". Für Riester-Sparer ist ein solcher Schritt unter Umständen mit Einbußen verbunden. Wer dauerhaft in Österreich wohnt und arbeitet, kann dagegen eine der Riester-Rente vergleichbare Förderung kassieren. Österreichs Riester-Rente heißt prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge (PZV) und funktioniert ähnlich wie Riester. Die Förderung ist zwar vielfach geringer. Dafür ist die staatlich geförderte Rente flexibler. 13,5 Prozent Föderung vom österreichischen Staat Österreichische Anleger bekommen im Rahmen der PZV für Sparsummen von bis zu 2.165 Euro jährlich eine Zulage von derzeit 9,5 Prozent. In Abhängigkeit vom Kapitalmarktzins kann sie auf maximal 13,5 Prozent steigen. Das ist im Vergleich zu Riester eher mager, dafür zahlen Sparer in der Auszahlphase keine Steuern. Frühestens im Alter von 40 können sich Österreichs Sparer die Rente auszahlen lassen, wenn sie zuvor mindestens zehn Jahre lang eingezahlt haben. Zehn Jahre sind die minimale Vertragsdauer, das Gros der 1,3 Millionen Verträge läuft jedoch bedeutend länger. Auszahlungen sind während der Sparphase, also minimal für zehn Jahre nicht möglich. Wollen sich Anleger zum Rentenbeginn ihr Kapital auszahlen lassen, müssen sie die Hälfte der Prämien zurückzahlen und zudem eine Steuer von 25 Prozent auf die Erträge leisten. Eingezahlte Prämien und Zulagen sind wie in Deutschland garantiert. 40 Prozent der Anlagesumme müssen in Aktien gehen Auch österreichische Anleger können sich bei der geförderten Altersvorsorge zwischen Fonds und Versicherungen entscheiden. Größter Unterschied zum deutschen Modell sind dabei die für alle Verträge geltenden Anlagerichtlinien: Mindestens 40 Prozent der Anlagesumme müssen in Aktien angelegt werden. Nach der Finanzkrise ist allerdings eine Absenkung der Mindestquote auf 20 Prozent im Gespräch. Denn im Schnitt lag die Performance im vergangenen Jahr bei minus 15,7 Prozent und damit erstmals seit Einführung 2003 im Minus. Breitere Streuung und defensivere Ausrichtung erscheinen da angemessen. Die Anbieter dürfen ohnehin nicht in jeden beliebigen, sondern nur in unterkapitalisierte Aktienmärkte investieren. Als solche gelten dem österreichischen Gesetzgeber in erster Linie der Heimatmarkt; darüber hinaus außerdem der portugiesische, griechische, tschechische, slowakische, estnische, litauische, polnische, lettische, zypriotische, maltesische und slowenische Aktienmarkt. Tatsächlich allerdings legen die PZV-Anbieter vor allem in Österreich an – ein von den Entwicklern der geförderten Altersvorsorge durchaus gewollter Umstand: So fördert der Staat nicht nur die Sparer, sondern auch den heimischen Aktienmarkt.

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