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„Die Angst vor der Inflation kommt den Anlegern in der Regel teurer als die Inflation selber“

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Analyse 1: Die Inflationstreiber Die aktuell unmittelbarsten Treiber für das Preisniveau in Europa sind Rohstoff- und Energiepreise. Wir merken das vor allem an der Tankstelle, wenn die stetig steigenden Benzinpreise immer mehr das verfügbare Einkommen einschränken. Auch die Heizkosten für Häuser und Wohnungen dürften dieses Jahr noch einmal kräftig anziehen. Die steigenden Lebensmittelpreise dagegen haben bei uns einen relativ geringen Einfluss auf die Inflationsrate. Der Grund: Da die Lebensmittelausgaben in entwickelten Ländern nur einen geringen Anteil an den gesamten Ausgaben haben sind sie nur mit einem relativ kleinen Teil im Warenkorb enthalten. Zum Beispiel machen Lebensmittel in der Berechnung der Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt etwa 10 Prozent des Warenkorbs aus. Im April ist die Inflationsrate der Euro-Zone auf 2,8 Prozent gestiegen und lag damit deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Bedenklich wird eine steigende Inflationsrate aber wie erwähnt vor allem dann, wenn die Inflation als Argument für hohe Lohnabschlüsse herangezogen wird. Danach sieht es aktuell nicht aus. So hat die Gewerkschaft Verdi im März 2011 einem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zugestimmt, der eine Lohnsteigerung von 2,3 Prozent in 2011 vorsieht.

Abbildung 1: Preissteigerung von Rohstoffen anhand des Goldman Sachs Rohstoff Index

Quelle: Bloomberg, smart-invest

Als zweite wichtige Triebfeder für die Inflation wird schon seit geraumer Zeit die extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA angesehen. Seit Herbst 2008 bekommen Geschäftsbanken praktisch Geld zum Nulltarif zur Verfügung gestellt. Würde das Geld en masse als Kredite an Private und Gewerbe weiter gereicht, könnte dies tatsächlich inflationär wirken. Darüber hinaus sind umfangreiche Aufkaufprogramme der US-Notenbank im Gange, welche inzwischen ein Volumen von über 700 Mrd. US-Dollar überschritten haben.

Abbildung 2: Niedrigzinspolitik der US-Notenbank in den vergangenen Jahrzehnten hält weiter an

Quelle: Bloomberg, smart-invest

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