Die Assekuranz bricht auf – in Bildern
Foto: Euroforum/Marc Hergenröder
Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Versicherungsmarkt 2011 – wie profitiert die Assekuranz vom Aufschwung?". Die Moderation übernahm Stefan Materne (stehend), Professor an der FH Köln und Leiter des Lehrstuhls für Risk Management und Rückversicherung. Diskussionspartner waren Walter Kielholz, Swiss Re, Thorsten Jeworrek, Munich Re, Markus Rieß, Chef Allianz Deutschland, und Alexander Erdland, Chef Wüstenrot & Württembergische (sitzend von links nach rechts).
Die Ansicht, ob die Branche vom Aufschwung profitieren kann, war geteilt. Markus Rieß bejahte, es gäbe wegen der demografischen Entwicklung eine strukturelle Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten, deshalb sei das Potenzial für Lebensversicherung groß.
Walter Kielholz stimmte prinzipiell auch zu, dass kollektives Sparen, wie es bei Lebensversicherungen üblich ist, durchaus attraktiv sei, "aber nicht bei unter 2 Prozent Zinsen. Die Wachstumschancen sind gering."
Alexander Erdland ging auf die Auswirkungen von Solvency II ein und meinte, die Kapitallebensversicherung würde dadurch teurer. Diese Kosten trügen entweder die Kunden oder der Anbieter. Wenn das transparent würde, "würde sich der Kunde vielleicht auch mal für eine Fondspolice entscheiden."
Während der Podiumsdiskussion sickerte zum einen die Info durch, dass Verteidigunsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zurückgetreten ist – Schweigen auf dem Podium und im Publikum. Zum anderen, dass der Europäische Gerichtshof Unisex-Tarife zur Pflicht macht – das sorgte im Saal schon eher für ein Raunen. "Ich bedauere das sehr", sagte Allianz-Deutschland-Chef Rieß. "Es ist genauso falsch Gleiches ungleich zu machen, wie Ungleiches gleich." Auch W+W-Chef Erdland nahm das Urteil negativ auf: "Es ist ein Fehler, unterschiedliche Risiken zu sozialisieren."