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„Die Erholung in Polen könnte schneller kommen als erwartet“

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Die Frage ist, ob das überhaupt nötig sein wird. Jüngste Marktdaten deuten darauf hin, dass die Erholung in Polen schneller kommen könnte, als erwartet. Überaschenderweise verzeichnete das BIP im vierten Quartal 2012 ein leichtes Wachstum und auch die Arbeitslosenquote ging wieder leicht zurück. Die ebenfalls überraschend niedrige Inflationsrate, die im Februar auf 1,3 Prozent gesunken ist, gab der Notenbank zudem den Spielraum, ihre Geldpolitik nochmals zu lockern. Sie senkte den Leitzins gleich um 50 Basispunkte auf 3,25 Prozent. Sowohl Wirtschaft als auch Wechselkurs werden es danken. Ob die polnische Zentralbank im Währungswettlauf langfristig mit den großen Nationen mithalten kann, ist angesichts der unterschiedlichen Bilanz-Dimensionen fraglich. Doch sie hat ein Ass im Ärmel: Den Spielraum nach unten.

Das größte Risiko für Polens Wirtschaft ist die weitere Entwicklung in der Euro-Zone, wichtigstes Exportland ist Deutschland mit 27 Prozent, gefolgt von Großbritannien und Frankreich. Sollte sich die konjunkturelle Lage in diesen Ländern verschärfen, würde dies den Abwärtstrend in Polens Wirtschaft verstärken.

Langfristig ist Polen ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Neben seinem großen Binnenmarkt, besitzt das Land aufgrund seiner geografischen Lage zukünftiges Potenzial als Verbindung nach Osteuropa. Mit Hilfe seiner Nachbarländer - Polen ist seit Jahren größter Empfänger von EU-Fördermitteln - hat das Land bereits beträchtliche Infrastrukturinvestitionen gestemmt. Das Straßennetz soll bis 2020 weiter verbessert werden, und damit kann man künftig auch den Anforderungen als Transitland auf der Nord-Süd- als auch der Ost-West- Route besser gerecht werden. Neben dieses Punkten spricht auch der Arbeitsmarkt mit einer breiten Schicht gut ausgebildeter Arbeiter und attraktivem Lohnniveau für den künftigen Ausbau von Direktinvestitionen in Polen.

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