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„Die fiskalische Klippe könnte die US-Konjunktur 4 Prozentpunkte kosten“

Sanjay Natarajan
Sanjay Natarajan
Der Autor Sanjay Natarajan ist Institutional Equity Portfolio Manager bei der US-Investmentgesellschaft MFS Investment Management aus Boston.

Gemessen am MSCI All Country Index haben internationale Aktien in diesem Jahr knapp 13 Prozent zugelegt (Stand 31. Oktober 2012). Ein wichtiger Grund war die extrem expansive Geldpolitik, ein anderer das mögliche Ende der negativen Gewinnrevisionen.

Investoren können wieder mit Kursgewinnen rechnen, müssen aber dennoch kurzfristig vorsichtig sein - denn die Fundamentaldaten bleiben schwach und das Kursmomentum lässt nach. Insbesondere drei Dinge machen im vierten Quartal Sorgen:

Die Fiskalische Klippe (Fiscal Cliff) könnte US-Wirtschaft dämpfen

Zwar trägt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) mit dem Anleihekaufprogramm Quantitative Easing 3 (QE3) dazu bei, den Investoren die Angst vor der Fiskalischen Klippe zu nehmen, doch sind die Maßnahmen nicht mehr als ein Behelf.

Wir meinen, dass die Auswirkungen der drohenden automatischen Haushaltskürzungen noch nicht vollständig in den Kursen enthalten sind. Die zu befürchtenden Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen (für den Fall, dass sich die Politik nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt) könnten die US-Konjunktur um ein bis vier Prozentpunkte dämpfen.

Die Unsicherheit darüber, ob ein Kompromiss zustande kommt, könnte kurzfristig auch negative Folgen für Unternehmensgewinne und Investitionen haben. Der für das vierte Quartal 2012 erwartete Anstieg des Gewinns je Aktie um 10 Prozent (im Vorjahresvergleich) ist ein ehrgeiziges Ziel. Bis jetzt waren die Gewinnmeldungen eher mäßig.

Risiken durch die europäische Staatsschuldenkrise

Die Bemühungen der Europäischen Zentralbank (EZB) die Extremrisiken zu beseitigen, dürften günstig für die im Vergleich zur Vergangenheit noch immer niedrig bewerteten europäischen Aktien sein. Die Konsens-Gewinnerwartungen für Europa sind von 8 Prozent zu Jahresbeginn auf 2 Prozent zurückgegangen. Die Kombination aus attraktiven Bewertungen und (im Vergleich zum Vorjahr) niedrigeren Erwartungen dürfte den Markt stützen.

Ein klarer Negativfaktor ist aber das hohe Risiko, dass die europäischen Regierungen die Märkte mit politischen Fehlentscheidungen enttäuschen.

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