LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 6 Minuten

„Die Flitterwochen zwischen Trump und den Märkten könnten schon Mitte 2017 vorbei sein“ 5 Fondsmanager und Volkswirte über den Fed-Entscheid

Seite 4 / 5

 

Inflationserwartungen: Fed will ein aggressiveres Ansteigen der Zinsen forcieren

Lee Ferridge, Leiter der Abteilung Multi-Asset Strategy für Nordamerika bei State Street Global Markets

„Allgemeinen Erwartungen entsprechend, entschloss sich das FOMC zur zweiten Leitzinserhöhung in diesem Zyklus, und zwar genau 12 Monate nach der ersten Erhöhung. Zur großen Überraschung der Marktteilnehmer erhöhte das Komitee gleichzeitig jedoch seine Prognosen für die mögliche Zinsentwicklung in 2017 von den im September prognostizierten zwei Zinserhöhungen auf drei Zinserhöhungen. Es sieht so aus, als ob es die Fed angesichts der von Trump geplanten expansiven Fiskalpolitik sowie Anzeichen von steigendem Preisdruck und damit einhergehenden Inflationserwartungen, für gerechtfertigt hielt, ein aggressiveres Ansteigen der Zinsen zu forcieren.

Die Inflationserwartungen wurden zuletzt auch durch die jüngste Entscheidung der OPEC, die Ölproduktion zu drosseln, angetrieben.

Ob es zu diesen drei Zinserhöhungen tatsächlich kommt, wird jedoch von den wirtschaftlichen Auswirkungen der von Trump vorgeschlagenen Maßnahmen abhängen. Zwar glauben die Marktteilnehmer, und jetzt anscheinend auch die Fed, dass Trumps Pläne das Wachstum im nächsten Jahr deutlich ankurbeln werden, doch ist dies längst nicht sicher. Bislang bestehen Trumps Haushaltspläne aus Steuersenkungen für Bezieher hoher Einkommen und einer netto Ausgabenverringerung, auch wenn umfangreiche Steuererleichterungen für private Investitionen in die Infrastruktur vorgesehen sind. Es lässt sich zweifelsohne darüber streiten, ob diese fiskalische Mischung ausreichen wird, um die Negativwirkungen eines stärkeren Dollars und höherer inländischer US-Zinsen zu kompensieren.“