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"Die Garantie der sicheren Spareinlage ist unklar"

Wolfgang Juds
Wolfgang Juds
Die Diskussion um die Rettung Zyperns hat viele Anleger aufgeschreckt. Auch Kleinsparer sollten einen Beitrag zur Rettung der maroden Banken der Inselrepublik leisten.

Auch wenn dieser Vorschlag inzwischen vom Tisch ist und nur die Anleger mit mehr als 100.000 Euro beteiligt werden sollen, zeigt dieses Beispiel, dass es eine absolute Sicherheit bei der Geldanlage nicht gibt. Welchen Gefahren ist der Wert unseres Geldes ausgesetzt und welche Strategien eignen sich für denjenigen Anleger, der sein Vermögen schützen möchte?

Die Glaubwürdigkeit fehlt

Eine aktuelle Forsa-Umfrage unter 1.000 Befragten hat ergeben, dass 59 Prozent von ihnen dem Versprechen der Bundeskanzlerin aus dem Oktober 2008 nicht glauben, dass unsere Spareinlagen sicher sind. Auch der der damalige Kanzleramtsminister Thomas de Maizière räumt in einem Interviewband aus dem März 2013 erstmals ein, dass die Regierung die legendäre Aussage eher improvisiert hat.

Man wollte eine Panik auf jeden Fall verhindern. Details dazu waren nicht klar. Was genau eine Einlage ist und was die Bundesregierung genau garantiert, war nicht definiert. Es zeigt aber auch eindrucksvoll, wie wichtig Vertrauen ist – und das hat die Bundeskanzlerin in dieser Situation den Bürgern vermittelt.

Mein Fazit lautet: Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Auch das Beispiel Zypern zeigt, dass Politiker in außergewöhnlichen Situationen sehr pragmatisch agieren. Wichtiger als Versprechen oder Garantien ist die Erkenntnis, dass lediglich eine Anlagestrategie der sinnvollen Risikostreuung die Gefahr von Totalverlusten in Krisensituationen minimiert.

Was bedeutet „Sicherheit“ bei der Geldanlage?

Es gibt Begriffe, die sehr emotional besetzt sind. Dazu gehören „Liebe“, „Frieden“ und „Sicherheit“. Jeder verbindet etwas anderes damit, was die Kommunikation erschwert. Daher definiere ich den Begriff „Sicherheit bei der Geldanlage“ wie folgt: Das Vermögen soll sowohl zu seinem Nennwert am Ende der Laufzeit vollständig zurückgezahlt werden als auch real in seiner Kaufkraft erhalten bleiben. Somit ist der Wert des Geldes mehreren Gefahren ausgesetzt.

Zum einen werden Erträge besteuert und es entstehen Kosten bei der Verwaltung. Zum anderen besteht die Gefahr, dass die Zinsen dauerhaft niedriger sind als die Inflation. Dadurch entsteht ein realer Kaufkraftverlust für den Anleger. Drittens besteht die Gefahr der Einführung einer Vermögensabgabe, zumindest bei höheren Vermögen. Überlegungen dazu wurden bereits angestellt.