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Aktualisiert am 19.05.2014 - 10:32 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Die große Analyse Halten Schwellenländer-Mischfonds was sie versprechen?

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Sieg der ruhigen Hand


Fonds, die im vergangenen Jahr schwach abgeschnitten haben, haben somit definitiv noch Geduld verdient. Deshalb geht es hier um jene, die das Jahr ansprechend hinbekommen haben. Sie haben gute, charakteristische Ansätze und zeigen vor allem, dass sich eine ruhige Hand ausgezahlt hat.

Der Dachfonds Sauren Emerging Markets Balanced etwa verlor im betrachteten Zeitraum lediglich 4,8 Prozent. Firmenchef Eckhard Sauren ist bekannt dafür, nicht großartig die Aktien-Renten-Gewichtung im Wind der Märkte zu drehen. Er stellt einmal im Jahr die Grundaufteilung annähernd wieder her.

Dieses Rebalancieren schützt ihn vor Fehlern, die viele andere Fondsmanager neben ihm begehen, wenn sie wieder mal auf einen Markt hereinfallen. In diesem Fall sind es bei Sauren etwa je 40 Prozent Aktien- und Rentenfonds und 20 Prozent Absolute-Return-Fonds. Diese Anteile füllt er nach seiner Unternehmensphilosophie ausschließlich mit Zielfonds, deren Manager er genau kennt.

Ist es Zufall? Noch besser, nämlich mit minus 3,4 Prozent schnitt ein weiterer Dachfonds ab, der ähnlich vorgeht. Der World Top Emerging Market Fund UI sucht ebenfalls nach Fondsmanagern, die ihren Markt beherrschen.

„Wir präferieren moderne Long-Short-Manager mit langfristigem Track Record und der Fähigkeit, die verwalteten Anlegergelder insbesondere in Abwärtsphasen überdurchschnittlich zu schützen“, sagt Michael Arpe, Vorstandschef des HAC Vermögensmanagements, das die Fonds auswählt.

Erfahrung müssen sie haben, der Anlagestil muss nachvollziehbar und vorsichtig sein. Als Beispiele nennt Arpe zwei Experten, die auch bei Sauren seit Jahren hoch im Kurs stehen: Lilian Co mit ihren China-Aktienfonds und die Londoner Anleihemanager von Bluebay.

Wie Sauren schraubt auch Arpe nur selten an der Aktienquote herum. Normalerweise liegt sie bei 50 bis 60 Prozent. „Über- und Untergewichtungen basieren eher auf starken Über- oder Unterbewertungen der Märkte als auf technischem Timing“, so der Vorstand. Heißt also: Erst wenn eine der Anlageklassen mal so richtig ausgebombt ist, schiebt Arpe etwas mehr Geld in diese Richtung.

Beide Dachfonds hinterlassen einen guten Eindruck. Wer nicht an Markt-Timing glaubt und eine Kollektion hervorragender Fondsmanager haben will, wird hier bestens bedient.

Nicht zuletzt weil Schwellenländer seit jeher ausgesprochene Expertenmärkte sind, auf denen noch manch Unerfahrener untergehen wird. Ziemlich weit vorn landet aber auch eine ganz andere Art von Fonds.

Manager, die als Trendfolger nur bei bestehenden Aufwärtstrends in Märkte einsteigen, sind noch immer eine Glaubensfrage. Und in den politisch frisierten Schaukelbörsen 2010 bis 2012 hatten sie wahrlich keine schöne Zeit. Das könnte sich aber ändern, seit sich Zentralbanken und vor allem Politiker aus dem Marktgeschehen wieder etwas zurückgezogen haben.

So legte der Veri ETF-Allocation Emerging Markets von Veritas mit minus 1,6 Prozent ein beachtliches Ergebnis hin. Dabei hat insbesondere geholfen, dass Fondsmanager Markus Russ lateinamerikanische Aktien auf null zurückgefahren hatte. Die Aktienquote liegt jetzt bei defensiven 25 Prozent, das meiste davon in Asien.

Der Dachfonds besteht ausschließlich aus Indexfonds (ETF) von Märkten mit Aufwärtstrend. Gibt es zu wenig Trends, liegt das Geld in der Kasse. Einschränkend muss man aber sagen, dass der Fonds erst seit September 2013 ein reiner Schwellenländermischfonds ist. Als Trendfolger lief er aber schon immer.

Wer daran glaubt, dass man Trends für Gewinne nutzen kann, der ist hier richtig – schließlich hat es in der Vergangenheit oft genug funktioniert. Jünger des Stockpicking, die handverlesene Papiere in ihrem Fonds haben wollen, halten sich dagegen besser fern.
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