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„Die traditionelle Asset Allokation ist ein Auslaufmodell“

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Das Ende der Klassiker

Im Kern liegt es an den finanztheoretischen Basisannahmen, auf deren Grundpfeilern die Industrie ihren kommerziellen Erfolg aufbaute. Wir sprechen hier über quantitative und qualitative Optimierungsmethoden auf der Basis von Harry Markowitz´s Modern Portfolio Theory (MPT), William Sharpe´s Capital Asset Pricing Model (CAPM) und Eugene Fama´s Effizienzmarkthypothese.

Alle drei Grundbausteine wurden in den 1950/60ern postuliert. Deren Ansätze waren in der damaligen Zeit als Fortschritt in der Erklärung von Marktzusammenhängen willkommen. Doch in einer globalisierten Welt erzeugen Strategien auf Basis der genannten Modelle mehr Instabilität denn Robustheit in den angestrebten Diversifikationseffekten, weil die Methoden einer dynamisch steigenden Marktkomplexität nicht weiter gewachsen sind.

Exkurs in die Theorie

Um die Tragweite der Instabilität zu verstehen, machen wir ein Ausflug in die Geschichte des Portfolio Managements.

Der US-Amerikanische Ökonom Harry M. Markowitz gilt als Vater der Modernen Portfoliotheorie (MPT). Seine Publikationen 1952 („Portfolio Selection“ im Journal of Finance) und 1959 („Portfolio Selection: Efficient Diversification of Investments“ im Verlag John Wiley & Sons)  gelten auch heute noch als Standardwerke an den führenden Universitäten dieser Welt und brachten ihm 1990 den Nobelpreis ein.  

Markowitz wollte die Entscheidung zur Diversifikation der Anleger wissenschaftlich begründen und quantifizieren. Er führte also erstmals einen wissenschaftlichen Nachweis über die positive Auswirkung von Diversifikation auf das Risiko und mögliche Rendite des Gesamtportfolios.

Seine Bestimmung des Mean-Variance-Portfolios entlang der Efficient Frontier, also jener Allokation von verschiedenen Investments, die bei gegebener erwarteter Rendite keine anderen Portfolios mit geringerem Risiko bilden kann, war und ist unter Praktikern sowie Akademikern gleichermaßen beliebt. Es ist relativ leicht verständlich, flexibel einzusetzen und ohne großen Datenbedarf zu kalkulieren.

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