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„Die unrentable Förderung wird zu einer Goldverknappung führen“

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DAS INVESTMENT.com: Wie erklären Sie den jüngst erfolgen Preisrutsch beim Gold? Was waren die Auslöser?

Albrech: Im Bereich 1.520 bis 1.550 US-Dollar haben wir eine massive Unterstützungszone im Gold gesehen, an der der Goldpreis mehrfach von oben kommend abgeprallt ist. Das sieht man im Gold-Chart im September 2011, Dezember 2011, Mai 2012, Februar 2013 und zuletzt am 4. April 2013.

Am vergangenen Freitag hat der Goldpreis die Unterstützungszone durchbrochen, so dass gerissene Stopp-Loss-Limits beziehungsweise automatisierte Verkaufsprogramme den ersten Preisrutsch auf etwa 1.485 US-Dollar ausgelöst haben. Ab Montagnacht hat sich der Ausverkauf im Gold in mehreren Schüben fortgesetzt, da weitere Handelsteilnehmer mit den Börseneröffnungen zunächst in Asien, später in Europa und Montagnachmittag in Amerika, hinzukamen. Der letzten Preisrutsch – Dienstagnacht ab 2:00 Uhr, nach dem Börsenstart in Japan –  drückte den Goldpreis dann bis auf 1.320 US-Dollar.

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Damit hat der Goldpreis innerhalb von drei Börsentagen 240 Dollar oder 15 Prozent an Wert verloren. Wir sehen eine wichtige charttechnische Unterstützung im Bereich von 1.300 bis 1.320 Dollar. Genau in diesem Bereich hat der Goldpreis in diesen Tagen den Tiefpunkt erreicht, zumindest vorerst.

Mein Fazit der letzten Tage lautet also: Ein wesentlicher Grund des Preisrutsches war der Durchbruch durch wichtige Unterstützungslinien, welcher automatisierte Verkäufe nach sich zog und damit den Preisrutsch beschleunigte. Große Hedgefonds haben dabei wahrscheinlich gezielt den Preis unter die Unterstützungszonen gedrückt. Möglicherweise haben die Meldungen über den beabsichtigten Goldverkauf der zypriotischen Notenbank den ersten Abgabedruck im Gold hervorgerufen und somit den Stein ins Rollen gebracht. Ein weiterer Auslöser des Ausverkaufs sehen wir in der Goldman-Sachs-Studie, welche bis Ende 2014 ein Kursziel im Gold von 1.270 Dollar prognostizierten.

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DAS INVESTMENT.com: Sollten Anleger gerade jetzt den Cost-Average-Effekt nutzen und Gold nach dem Preisverfall kaufen?

Albrech: Grundsätzlich sollte Gold aus Gründen der Diversifikation in keinem Portfolio fehlen. Einen zirka fünfprozentigen Anteil halten wir für sinnvoll.     Wer im Gold unterinvestiert ist, kann die jetzigen Kurse unter 1.400 Dollar gut zum Aufstocken seiner Goldposition nutzen und somit geflissentlich den bisherigen Einstand verbilligen. Der vorsichtige Anleger legt ein Kauflimit auf ein Niveau von etwa 1.330 Dollar, kombiniert mit einem Stopp-Loss-Limit von 1.290 Dollar und liegt damit unterhalb der Unterstützungszone.

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