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Die wichtigsten Lehren aus dem US-Dollar-Index für den Aktienmarkt

Die Aktion der Notenbanken wirft ein Schlaglicht auf einen Zusammenhang, der von Finanzexperten kaum thematisiert wird: Fällt der US-Dollar im Verhältnis zu anderen wichtigen Währungen, befeuert das oft die Aktienbörsen. Legt der Dollar aber zu, stehen die Zeichen für Dividendentitel meist auf Sturm.

Warum rückt die Korrelation zwischen dem Dollar-Index, der die Relation der US-Währung zu einem Korb von sechs wichtigen Währungen (Euro, Yen, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Schwedische Krone, Schweizer Franken) abbildet, und den Aktienbörsen kaum in den Fokus? Warum machen Banken, aber auch viele Vermögensverwalter einen Bogen um dieses Thema?

Wie auch immer die Antwort auf diese Frage ausfällt – Fakt ist: Aus dem Vergleich der Kursentwicklung des US-Dollar-Index und des breiten US Aktienmarkts (S&P 500) als Weltleitbörse in den vergangenen Jahren lassen sich interessante Schlüsse ziehen.

Guter Indikator für Tops am Aktienmarkt

Werfen wir einen Blick auf den Chart, der den US-Dollar-Index (Grafik in der oberen Hälfte) und den S&P 500 seit Anfang 2008 gegenüberstellt. Es zeigt sich: Bildet der US-Dollar einen Tiefpunkt aus, dann befindet sich der Aktienmarkt in der Nähe eines Hochs. Dies ist der Fall an den Punkten A, B und C. > Chart vergrößern


Im Mai 2008 (Punkt A) schwächelte der US-Dollar, während der Aktienmarkt sich von einem ersten Schwächeanfall erholte und anstieg. Ein weiteres Tief (Punkt B) erreichte der Dollar im Winter 2009 – ein paar Wochen später gab der S&P 500 nach. Im Mai 2011 an Punkt C schließlich erreichte der Aktienmarkt sein bisheriges Hoch seit dem Beginn der 2009er-Hausse, und der US-Dollar-Index bildete sein Tief aus. Seither fiel der US-Aktienmarkt in der Spitze um fast 20 Prozent.
Dollar am Hoch? Dann sind die Börsen am Boden

Während die Dollar-Tiefs gute Hinweise liefern, um Top-Bildungen am Aktienmarkt in etwa zu bestimmen, zeigt sich im Rückblick: Die Hochs im Dollar-Index fallen noch genauer mit Tiefpunkten am Aktienmarkt zusammen. Bei Punkt 1 erreichte der US-Dollar im Frühjahr 2009 ein Hoch – und der breite Aktienmarkt ein Tief, dass das Ende des letzten Bärenmarktes markierte.

Knapp eineinhalb Jahre später (Punkt 2) bescherte die erste Euro-Krise dem Dollar erneut ein Hoch, während der S&P 500 – erinnern Sie sich noch an den Flash Crash und Fat Finger Freddy? – zu jenem Zeitpunkt um fast 20 Prozent abgestürzt war.

Auch das US-Dollar-Hoch im Oktober 2011 bei Punkt 3 zeigt eine inverse Korrelation zum Aktienmarkt: Der Währungsindex legte um 8 Prozent von 74 auf 80 Zähler zu, die Aktien büßten zwischen Punkt C und Punkt 3 jedoch bis zu ein Fünftel an Wert ein.
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