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Aktualisiert am 27.01.2020 - 17:44 Uhrin MärkteLesedauer: 6 Minuten

„Dies ist die Stunde der Finanzabteilungen“

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DAS INVESTMENT.com: Apropos Chartergesellschaften - Glory Wealth, der Charterer bei Ihrem MS-Tosa-Schiffsfonds, soll Schlagseite haben? Teichert: Natürlich kennen wir die Berichte über Glory Wealth. Aber bisher wurden von dem Charterer alle Verpflichtungen erfüllt. Ich denke jedoch, es gibt im Markt andere Chartergesellschaften, die in weitaus größeren Schwierigkeiten sind. DAS INVESTMENT.com: Zurzeit boomt im Fondsbereich die Solarenergie. Sie haben unlängst mitgeteilt, keine Regenerativen-Energien-Fonds mehr emittieren zu wollen. Warum? Teichert: Wir haben ganz klar eine nachgewiesene Expertise im Segment Erneuerbare Energien, doch wir konzentrieren uns im traditionellen Geschäft auf die Kernbereiche Immobilien und Transportation. Immerhin entfallen 75 Prozent des Markts der geschlossenen Fonds auf Immobilien, Flugzeuge und Schiffe. Dabei decken wir die gesamte Wertschöpfungskette ab, wobei wir die Finanzierung und Akquisition der Objekte selbst übernehmen. In einem neuen Geschäftsbereich werden wir eher als Fondskonstrukteur und Vertriebskoordinator auftreten: Wenn ein etabliertes Unternehmen an uns herantritt und unsere Erfahrung beispielsweise für Solarkraft-Projekte nutzen will, übernehmen wir das gerne. Wir würden in diesem Fall die Beratung und Produktkonzeption übernehmen, aber etwa nicht das Management. Und wir würden uns immer einen Exklusivpartner für den Vertrieb suchen wollen. DAS INVESTMENT.com: Der Vertrieb scheint in dieser Zeit der größte Engpassfaktor zu sein. Auch Sie sollen bereits bei einigen Fonds mittlerweile 20 Prozent Provision zahlen. Geht das zu Lasten des Anlegers? Teichert: Nein, wir zahlen keine 20 Prozent Provision, sondern liegen darunter. Es ist aber richtig, dass der Vertrieb in Krisenzeiten teurer wird. Dabei spielen drei Faktoren eine Rolle: Zum einen werden Incentivierungen für Anleger vorgenommen. So wissen wir doch alle, dass der Anleger nicht mehr das volle Agio bezahlt. Zum anderen werden die Vertriebsmaßnahmen zur Unterstützung der Vertriebspartner optimiert. Um den Vertrieb anzukurbeln, ist in dieser Krise aber auch die Erhöhung der Provision logisch und legitim. Der eigentliche Knackpunkt ist, dass unsere Branche bislang kein intelligentes Preismodell eingeführt hat.
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