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Diese acht Fonds sind derzeit käuflich Warum Laufzeitfonds von Beratern (zu Unrecht?) verschmäht werden

So funktioniert ein Laufzeitfonds: Zu Beginn wird ein Portfolio aus Anleihen mit ähnlichen Laufzeiten zusammengestellt. Deren Kursschwankungen sind anfangs hoch, nehmen aber mit der Laufzeit ab. Der Manager beobachtet und handelt notfalls. Geht alles gut, werden die Anleihen zu 100 Prozent zurückgezahlt.
So funktioniert ein Laufzeitfonds: Zu Beginn wird ein Portfolio aus Anleihen mit ähnlichen Laufzeiten zusammengestellt. Deren Kursschwankungen sind anfangs hoch, nehmen aber mit der Laufzeit ab. Der Manager beobachtet und handelt notfalls. Geht alles gut, werden die Anleihen zu 100 Prozent zurückgezahlt. | Foto: Illustrationen: davooda/Fotolia Quelle: Netfonds/DAS INVESTMENT

An kaum einer Fondskategorie sieht man den heutigen Anlagenotstand so deutlich wie an Laufzeitfonds. Bestanden sie in den Neunzigern noch aus sicheren Staatsanleihen, liegt der Schwerpunkt heute ein paar Bonitäts-Etagen tiefer. Nur so sind noch zählbare Renditen einzufahren. Bei Laufzeitfonds ist gut zu sehen, was rauskommt: Die Rendite bis zum Laufzeitende steht fest, sobald man drin ist.

Das liegt daran, dass solche Fonds nach demselben Schema funktionieren. Der Fondsmanager stellt ein Portfolio aus Anleihen zusammen, die alle zur gleichen Zeit auslaufen. Anleger sichern sich eine feste Rendite bis zum Laufzeitende, und der Manager prüft fortlaufend, ob sich bei den ausgewählten Schuldnern etwas tut. Denn die Rendite stimmt am Ende selbstverständlich nur dann, wenn alle Emittenten die Anleihen auch wie versprochen zu 100 Prozent zurückzahlen. Gar nicht schwer, das Ganze.

„So etwas gibt Anlegern eine hohe Planungs- und Kalkulationssicherheit“, nennt Sasa Perovic den Vorteil der Frist-Fonds. Die Taktik, Anleihen zu kaufen und anschließend zu verfolgen, formuliert er schön neudeutsch: „Buy and watch.“ Das sei heutzutage besonders wichtig, weil viele Fondspositionen wie eingangs erwähnt schon in die spekulative Kategorie fallen.

Perovic leitet die Markt- und Fondsanalyse für den Hamburger Maklerpool Netfonds. Kürzlich befasste er sich mit Laufzeitfonds. Sie seien eine gute Möglichkeit, weil sie Ausfallrisiken streuen, die Laufzeit begrenzt sei und zumindest gegen Ende kein Kursrisiko bestehe, so sein Fazit. Allerdings nennt er auch den Nachteil der meisten Fonds: Sie sind für neue Anleger geschlossen. Von über 200 in Deutschland genehmigten Laufzeitfonds ist nur eine gute Handvoll noch offen, wie Perovic erfragt hat (siehe Tabelle).

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Quelle: Netfonds/Anbieter, Stand: 30. Juni 2016

So interessant das Produktkonzept nach wie vor ist, andere Vertriebe lässt es ziemlich kalt. „Diese Art von Laufzeitfonds spielt schon seit geraumer Zeit keine Rolle mehr“, sagt etwa Rolf Krahe, Leiter des Investment-Researchs beim Maklerpool BCA.

Ähnliches von Fondskonzept. „Wir sehen derzeit keine Nachfrage bei unseren Verbundmaklern und ihren Kunden nach Rentenfonds mit fester Laufzeit“, sagt Vorstand Hans-Jürgen Bretzke. Er sehe insbesondere das Problem, dass Anleger mehr Geld in solche befristeten Produkte packen als nötig. Da ist was dran. Es ist dasselbe Problem wie mit Sparbüchern und Tagesgeldkonten, auf denen zu viel Geld unverzinst herumliegt.

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