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Drescher-Kommentar Plötzlicher Sinneswandel bei French?

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Wichtig für die Anleger

Die Anleger hatten die früheren Erfolge des Fonds eng mit der Person des Fondsmanagers verknüpft. Lange war der Fonds das Aushängeschild der britischen Investmentgesellschaft auf dem deutschen Markt.

Inzwischen konnte M&G auch mit anderen Fonds die deutschen Anleger erreichen, beispielsweise mit dem M&G Optimal Income. Dennoch wird der Fondsmanagerwechsel zu Mittelabflüssen führen.

Nach rund drei Jahren, in denen der M&G Global Basics kaum vom freundlichen Börsenumfeld profitieren konnte, dürfte der Weggang des prominenten Fondsmanagers vielen einen Anlass zum Ausstieg liefern.

Die Underperformance des M&G Global Basics seit 2011 wurde immer erklärungsbedürftiger. Den Rückschlag an den Aktienmärkten im Sommer 2011 konnte French nicht abfangen, vor allem aber das freundliche Umfeld 2012 und 2013 viel weniger nutzen als die meisten anderen globalen Aktienfonds.

Der zuletzt in der Hausse 2009 und 2010 entstandene Vorsprung ging seitdem komplett verloren. Seit Anfang 2011 pendelt der Anteilswert seitwärts. Diese „Entzauberung“ von Graham French als Fondsmanager mag zum Meinungsumschwung beigetragen haben.

So wichtig Frenchs Rolle bei der Konzeption der Strategie gewesen sein mag, Erfolg und Misserfolg der vergangenen Jahre sind aber weniger der Person des Fondsmanagers als den Anlageschwerpunkten dieses internationalen Aktienfonds geschuldet: Die zwei Schwerpunkte bilden nichtzyklische Konsumgüter einerseits und Rohstoffwerte andererseits.

Um am Boom der Emerging Markets teil zu haben, müsse man nicht zwangsläufig dortige Aktien kaufen; vielmehr könne man auch indirekt mit Aktien von multinationalen Konzernen und Rohstoffunternehmen von der steigenden Nachfrage der Schwellenländer profitieren, so die häufig wiederholte Botschaft des Hauses M&G.

Tatsächlich schnitt der Fonds damit in den vergangenen Jahren besser ab als Emerging-Market-Aktienfonds. Auch war es richtig, das Engagement in Bergwerksunternehmen zu reduzieren. Dadurch konnte der M&G Global Basics auch reinrassige Rohstoffaktienfonds outperformen.

Ein Schwerpunkt des Aktienportfolios wurde vom Grundstoffsektor zu Lebensmitteln, Landwirtschaft und Industrie verschoben. Mit dieser Bewegung ans höhere Ende der Wertschöpfungskurve ging die ein oder andere eher prozyklische und, wie man im Nachhinein weiß, unglückliche Aktienauswahl einher.

Fazit: Wer mit dem M&G Global Basics hadert und den Fortgang eines profilierten Fondsmanagers zum entscheidenden Kriterium erklärt, hat jetzt einen Anlass, sich von diesem Fonds zu trennen.

Langfristig orientierte Anleger, die diesen Fonds schon vor Jahren als strategisches Investment gekauft haben, können dem Konzept aber noch eine Chance geben: Wenn der Fonds wieder die Perspektiven, die gerade in der Rohstoff-Branchen entstanden sind, mit dem stetigen Wachstum der nichtzyklischen Konsumgüter-Aktien kombiniert, sollte das Konzept auf die Erfolgsspur zurückfinden.

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