DWS-Fonds unter der Lupe Über Fall und Wiederaufstieg des Concept Kaldemorgen
Wenn jemand ein Beispiel dafür braucht, wie sensibel Anleger auf bisherige Wertentwicklung reagieren – bitteschön – hier ist eins. Seit er am 2. Mai 2011 startete, läuft der Mischfonds DWS Concept Kaldemorgen (ISIN: LU0599946976) von DWS-Urgestein Klaus Kaldemorgen zunächst nach Plan. 6 Prozent pro Jahr stehen in den ersten sechs Jahren seines Bestehens auf der Uhr. Anleger sind begeistert und lassen ihn zum Milliarden-Vehikel anschwellen.
Doch schon eine Schwächephase im Winter 2015/16 sorgt für Nervosität. Allein im Februar 2016 ziehen Anleger 290 Millionen Euro ab, errechnete das Unternehmen Morningstar. Und damit lassen sie noch Milde walten.
Ab Sommer 2017 der zweite Hänger. Kaldemorgens Fonds tendiert über Monate seit- bis abwärts. Wobei wir von der Spitze im Mai 2017 zum Tief Ende März über einen Verlust von gerade mal 5,3 Prozent reden. Anleger reagieren trotzdem enttäuscht und holen wieder Geld zurück: 380 Millionen Euro im Februar und rund 300 Millionen im März.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Warum so sensibel? Das kann nur mit dem Concept des Fonds zusammenhängen: Er soll möglichst stetige Gewinne liefern, ohne dabei mehr als 10 Prozent im Jahr zu schwanken. Das mit der Schwankung hat er hinbekommen, nur mit den Gewinnen haperte es.
Die DWS erklärt die Entwicklung so:
Die Schwäche ab 2017 kommt daher, dass Kaldemorgen vorsichtig wurde und die Aktienquote auf 25 Prozent senkte. Damit verpasste er Teile der weiteren Aktienrally und lief anderen Fonds hinterher.