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DWS Vermögensbildungsfonds I „Ich musste den Fonds umbauen“

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Ich bin überzeugt, dass es gerade im mittelgroßen Segment viele Chancen gibt. Ich möchte mir aber nicht die Kurse selbst machen, was bei der Größe des Fonds in diesem Segment durchaus passieren könnte. Ich kaufe daher nur Aktien, bei denen ich die angestrebte Position in fünf Tagen auf- und abbauen kann und dabei maximal 20 Prozent des gehandelten Volumens ausmache.

Daher ist mein Portfolio breit diversifiziert. Das ist wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements. Dabei bewege ich das Portfolio so, dass kein Land eine Über- oder Untergewichtung von 5 Prozent zum MSCI World hat. Gleiches gilt für die Sektoren-Gewichtung. Ausnahme ist nur die Bandbreite von plus und minus 10 Prozent bei den USA.

Der Wechsel von Klaus Kaldemorgen auf Sie war für Anleger wegen der unterschiedlichen Investmentansätze wie ein Verkauf und Kauf eines neuen Fonds. Gab es eigentlich stärkere Mittelabflüsse aus dem Fonds?


Abflüsse gab es beim DWS Vermögensbildungsfonds I schon länger. Das hielt noch einige Monate nach dem Wechsel an. Ich bin nach Antritt zu vielen der größeren Investoren gefahren und habe meine Investmentphilosophie vorgestellt. Bis zum Jahresende 2013 verzeichnete der Fonds dann wieder Zuflüsse, die die Abflüsse aus der ersten Jahreshälfte ausglichen.

Oft ist zu hören, dass Aktien mittelgroßer Unternehmen überteuert sind. Finden Sie einzelne Aktiensegmente zu teuer?


Ich halte nichts von solchen Pauschalaussagen. Ein genauerer Blick auf die Einzeltitel im M-Dax oder Dax zeigt, dass die Kurse einiger Indexteilnehmer an ihrem Allzeithoch stehen, während andere relativ stark zurückgeblieben sind. Erst eine detaillierte Einzeltitelbetrachtung erschließt, was teuer oder preiswert ist.

Mir sind vor allem fünf Kriterien bei der Titelauswahl wichtig: die Zukunftsfähigkeit eines Geschäftsmodells, die Qualität des Managements, die Fähigkeit aus eigener Kraft zuwachsen, eine konservative Bilanzierung und zuletzt muss die Bewertung stimmen.

Ein Beispiel?


Nehmen Sie das US-Unternehmen Colgate. Der Zahncreme-Hersteller hat in nahezu jedem Land der Welt eine dominante Marktstellung, der Marktanteil liegt meist zwischen 30 und 80 Prozent. Die Kapitalmarktrendite ist sehr hoch, der Käufer von Zahncreme ist nicht preissensibel und wechselt nicht allzu häufig die ihm vertraute Marke. Auch ist es eher unwahrscheinlich, dass eines der großen globalen Unternehmen auf die Idee kommt, im Zahnpasta-Geschäft mitmischen zu wollen.

Insgesamt ist der Markt stabil, da es sich beim Zähneputzen um ein Grundbedürfnis handelt. Gleichzeitig gibt es noch Wachstum in den Schwellenländern. Das Management ist gut, und die Zahlen sind stimmig. All das gefällt mir. Nur, diese Qualität hat ihren Preis.

Volks-Fonds zurück auf der Erfolgsspur


Die Rendite beim DWS Vermögensbildungsfonds I lässt sich in Markt- (MSCI World) und Fondsrendite aufspalten. Letztere erzielt ein Manager durch aktives Fondsmanagement. Oft verringerte Klaus Kaldemorgen (bis März 2013) die Marktrendite (graue Balken im Negativbereich). Bei der Information Ratio des DWS-Fonds sieht es wieder besser aus. Es bedeutet, dass Andre Köttner mehr Fondsrendite für das eingegangene Fondsrisiko rausholt.



Quelle: Bloomberg

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