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Edelmetall-Investments „Silber hat Aufholpotential gegenüber dem Goldpreis“

„Silber hat Aufholpotential gegenüber dem Goldpreis“
Foto: asim alnamat
Alexander Posthoff,  Bantleon

Aus Investorensicht sprechen für den Kauf von Edelmetallen vor allem zwei Gründe: als Versicherung gegen die Rückkehr einer globalen Finanzkrise und als Schutz gegen Geldentwertung. An politischen Krisen herrscht derzeit kein Mangel und die Niedrigzinspolitik der globalen Notenbanken zielt unverändert auf eine Erhöhung der Inflation ab.

Es gibt also gute Gründe, sich mit Edelmetallen zu beschäftigen. Viele Anleger denken dabei zuerst an Gold. Ebenfalls interessant ist aber auch das „Gold des kleinen Mannes“, wie Silber auch genannt wird. Die Preise beider Metalle bewegen sich mittelfristig in ähnlichen Mustern. Seit 1980 liegt die Korrelation zwischen Gold- und Silberpreis bei etwa 0,75 – es besteht also ein sehr enges Verhältnis.

In der Regel läuft der Goldpreis voraus. Maßgeblich für die Goldnachfrage sind neben der Schmuckindustrie vor allem Investoren. Ein oft genanntes Argument, warum Anleger Silber gegenüber Gold bevorzugen sollten, ist der größere industrielle Nutzen von Silber. Dieser Zusammenhang hat in den Krisenjahren 2008 bis 2011 jedoch nicht funktioniert. Zwar ist der Silberpreis in dieser Zeit deutlich stärker gestiegen als der Goldpreis, aber seit Mai 2011 hat er – trotz Konjunkturaufschwung – mit minus 66 Prozent gegenüber Gold (minus 19 Prozent) deutlich stärker nachgegeben.

Metall mit industriellem Nutzen

Diese Entwicklung stellt nicht den industriellen Nutzen infrage. Stattdessen zeigt sie, dass der Silberpreis inzwischen ein enormes Aufholpotential gegenüber dem Goldpreis hat. Auch seit Jahresanfang ist der Goldpreis mit etwa 8 Prozent deutlich stärker gestiegen als der Silberpreis, der nur um knapp 4 Prozent zulegte.

 Vor diesem Hintergrund sind Anleger doppelt gegen nachgebende Notierungen von Silber geschützt: aufgrund der Nachfrage der Industrie und wegen des beschriebenen Aufholpotentials. Ein interessantes Phänomen war während des jüngsten Preishochs von Gold im Jahr 2011 zu beobachten: Nachdem der Goldpreis stark gestiegen war, wichen die Konsumenten auf Silber aus, weil es günstiger zu sein schien und noch bezahlbar war.

Für Investoren ist ein Nachteil von Silber gegenüber Gold jedoch, dass die Lagerkosten aufgrund der größeren Menge bei gleichem Wert der Anlage viel höher sind.

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Silberpreis ist noch in einer Bodenbildungsphase

Quelle: Bloomberg

Auch ein Blick auf die Charttechnik spricht derzeit für Silber: Charttechnisch befindet Silber sich in einer konstruktiven Situation. Im April 2011 hatte der Preis des Edelmetalls ein historisches Hoch von 50 US-Dollar pro Unze erreicht. Anschließend folgte bis zum Dezember 2015 ein mehrjähriger Abwärtstrend, der den Silberpreis zwischenzeitlich bis unter 14 US-Dollar drückte. 2016 legte der Silberpreis im ersten Halbjahr erneut kräftig zu und überwand den Abwärtstrend.

Charttechnik spricht für Silber

Im zweiten Halbjahr folgte eine lehrbuchmäßige Konsolidierung des erreichten Terrains, der zu Beginn dieses Jahres ein weiterer Anstieg folgte. Damit bewegt sich der Silberpreis, der aktuell bei knapp 17 US-Dollar pro Unze notiert, jetzt in einer breiten Bodenbildungsphase. Diese wäre beendet, wenn die obere Begrenzungslinie bei etwa 18 US-Dollar übersprungen würde. Danach wäre der Weg frei in Richtung 21 und 25 US-Dollar – die Zwischenhochs der Jahre 2016 und 2013.

Würde jedoch das Zwischentief vom Dezember 2016 unterschritten werden, dann wäre die Konsolidierung hinfällig und es würden Kursrückgänge in Richtung 14 US-Dollar folgen. Kurzfristig orientierte Anleger können sich also mit Investitionen noch Zeit lassen. Mittelfristig ist der Zeitpunkt für den Aufbau von Silber-Positionen aber günstig.

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