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Edelmetallhändler warnt „Immer mehr falsches Gold aus China im Umlauf“

Daniel Marburger, Director der CoinInvest GmbH

„Die Zahl der angebotenen Fälschungen hat bei uns wie in der gesamten Branche in den letzten Wochen massiv zugenommen“, sagt Daniel Marburger, Chef des Edelmetallhändlers Coininvest aus Frankfurt. Der international tätige Unternehmen beziehe seine Ware zwar direkt von den Herstellern und Prägestätten, kauft aber auch Ware von Privatanlegern an.

Bei den nun im Umlauf befindlichen Fälschungen handelt es sich vor allem um Goldbarren mit einem Gewicht von 31,1 Gramm (1 Feinunze). Die Täter sind Marburgers Erfahrung zufolge einerseits professionelle Betrüger, andererseits arglose Privatpersonen, die fälschlicherweise meinen, im Internet ein Schnäppchen gemacht zu haben.

Die Fälscher der Barren und Münzen säßen im Regelfall in China, erklärt Marburger. Dort produzierten sie die für Laien realistisch wirkenden Duplikate mit einer weitgehend originalgetreuen Verpackung. „Auch die dazugehörigen Echtheitszertifikate liefern die Betrüger.“ Ihre Ware verkauften sie dann über Internet-Plattformen für einen vergleichsweise geringen Preis.

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Beliebtestes Motiv der Fälscher: Feinunze Gold der australischen Prägestätte Perth Mint. Foto: CoinInvest

„Fälscher werden immer professioneller“

Im Internet sind die Fälschungen laut Marburger je nach Qualität zu Preisen zwischen zwei und 500 US-Dollar zu erstehen. Am unteren preislichen Ende bekomme der Kunde häufig ein goldfarbenes Stück Messing in einer minderwertig gefälschten Verpackung. „Spätestens die Messung des Gewichts verschafft in dieser Preisklasse Klarheit.“

„Neben einer Vielzahl von relativ einfachen Fälschungen sehen wir immer mehr aufwändig gefertigte Exemplare“, so Marburger weiter. Und die Fälscherwerkstätten würden immer professioneller. Bei den Produkten am oberen Ende der Preisskala handele es sich beispielsweise um Wolfram, das eine ähnliche spezifische Dichte besitzt und mit Gold ummantelt werde.

Je nach Qualität der Fälschung sei eine eingehende Prüfung notwendig, um sie zu erkennen. „Wir haben verschiedene, ausgefeilte Prüfverfahren, um unechte Barren zu enttarnen“, sagt Marburger. Daher hätten die Betrüger im Regelfall bei Edelmetallhändlern keine Chance. Doch bei Privatkunden schätzt er die Erfolgsquote auf rund ein Drittel.

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