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Aktualisiert am 29.04.2013 - 15:06 Uhrin FondsLesedauer: 8 Minuten

Edle Tropfen: Die besten Wasser-Fonds

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Die Nahrungsmittelkonzerne Nestlé und Danone hingegen, die Portner wegen der Herstellung von Flaschenwasser im Portfolio hatte, verkaufte er 2009 komplett, weil sich „die Aktien der beiden Unternehmen unter unseren Erwartungen entwickelt haben“. Er bevorzugt Firmen, die komplette Lösungen anbieten und dadurch einen Know-how-Vorteil haben. Portner: „Das Geschäft mit einzelnen Komponenten wird immer schwieriger, weil die Konkurrenz aus Asien zunimmt.“

Mit oder ohne Gemüse? Portner setzt deutlich stärker auf Versorger (46 Prozent des Portfolios) als andere Wasserfonds. Dadurch ist er defensiver aufgestellt als seine Konkurrenz, was sich auch an der Performance zeigt: Er kam besser durch das Krisenjahr 2008 (minus 34,0 Prozent), hatte 2009 aber das Nachsehen (20,3 Prozent).

Sein größter Konkurrent, der im September 2001 bei Julius Bär aufgelegte SAM Sustainable Water, hat 2008 zwar 41,6 Prozent verloren, 2009 mit einem Plus von 33,8 Prozent aber deutlich besser abgeschnitten. Über fünf Jahre schwimmt er an der Spitze der Kategorie. Fondsmanager Dieter Küffer investiert einerseits weniger in defensive Versorger, mehr in Nebenwerte, und andererseits ist sein Investmentuniversum deutlich breiter. So kauft er beispielsweise auch Aktien aus dem Bereich Wasser sparende Bewässerung: Küffers größte Position ist derzeit Chaoda Modern Agriculture, Chinas führender Erzeuger von Obst und Gemüse. Performance-Treiber ist dann allerdings nicht mehr der Wassermarkt, sondern die Rally der Agrarrohstoffe. Hardliner bezeichnen das als Verwässerung. Schließlich könnte man mit derselben Logik auch Aktien von VW kaufen, dem effizientesten Autobauer auf dem Markt.

Fondsmanager Küffer und Wasser-Analyst Wild von SAM halten dagegen: „Rund 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs entfallen auf die Landwirtschaft. Warum sollten nicht die Unternehmen belohnt werden, die hier am sparsamsten wirtschaften?“ Profitiert hat der SAM Sustainable Water insgesamt von seiner relativ hohen Gewichtung der Schwellenländer. Erst Anfang dieses Jahres ist die Asien-Analystin Junwei Hafner-Cai zum Wasser-Team gestoßen, was dafür spricht, dass dieser Teil des Portfolios weiter ausgebaut wird. Grundsätzlich aber gilt für alle Wasserfonds: Die größte Länderposition ist der weltgrößte Wassermarkt USA, die Gewichtung schwankt zwischen 30 und 50 Prozent.
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