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EdRAM zum Niedrigzinsumfeld Auf der Suche nach der verlorenen Rendite

Pierre Nebout, Manager des Edmond de Rothschild Fund Income Europe
Pierre Nebout, Manager des Edmond de Rothschild Fund Income Europe

Investoren werden von Tag zu Tag mehr mit der Suche nach Rendite konfrontiert. Im Umfeld niedriger Zinsen verlieren Segmente, die bisher als die sichersten auf dem Anleihemarkt galten, an Attraktivität. Risikofreie Kapitalanlagen bringen somit kaum noch Erträge und sind dabei nicht immun gegen Volatilitätsschwankungen. Durch dieses neue finanztechnische Paradigma müssen die Anlagestrategien grundlegend neu gedacht werden, meint Pierre Nebout, Manager des Edmond de Rothschild Fund Income Europe bei Edmond de Rothschild Asset Management.

Europäische Unternehmen haben noch Einiges zu bieten

Insbesondere die europäischen Unternehmen sollten in der Strategie der Ertragserzielung in den Fokus gestellt werden. Tatsächlich scheint der Horizont nun auf dem Alten Kontinent hell zu strahlen. Auch wenn Wahlen – wie vor kurzem in Österreich – die Zweifel punktuell verstärkt haben, setzt die Abschwächung des politischen Risikos, nach den Wahlen in Frankreich und Deutschland, zu dem Zeitpunkt ein, an dem der Aufschwung an Intensität gewinnt. Die beiden großen Nachzügler der Eurozone, Frankreich und Italien, in denen das Wachstum bis zum Herbst 2016 zum Stillstand gekommen ist, haben endlich wieder den Anschluss an das europäische Hauptfeld geschafft. Was die Margen der Unternehmen anbelangt, welche lange eine Flaute erlebten, so haben sich diese erholt und zeigen sogar Potenzial für Verbesserung. Die Dynamik des Gewinnwachstums, welches seit 2010 beispiellos war, nimmt zu. Darüber hinaus bleiben die relativen Bewertungen der europäischen Aktien attraktiv.

Quantitative Easing wird bald eingeschränkt

Bezüglich der Geldpolitik hat die Europäische Zentralbank den Schleier gelüftet. Mario Draghi ließ am Donnerstag, den 7. September verlauten, dass er am Donnerstag, den 26. Oktober Einzelheiten zu der bevorstehenden Senkung der Stützungsmaßnahmen bekanntgeben würde. Der Italiener sollte dann aufzeigen, wie er die Mittel des Programms Quantitative Lockerung schrittweise einzuschränken plant. Vor diesem Hintergrund bleiben die Erträge der bestnotierten Staatsanleihen weiterhin extrem niedrig und bieten in einem Szenario des Zinssatzanstiegs wenig Schutz.

Die Titelauswahl als Schlüssel zum Erfolg

Gestärkt durch die verbesserten gesamtwirtschaftlichen Bedingungen bieten die europäischen Unternehmen sowohl auf den Aktien- als auch auf den Anleihemärkten eine große Vielfalt an Emittenten sowie Chancen im gesamten Zyklus. Eine Vorsichtsmaßnahme ist unabdingbar: eine sehr selektive Auswahl an Sektoren, Titel und Instrumenten. Denn Investoren suchen vor allem regelmäßige Erträge. Um ihren Erwartungen gerecht zu werden, hat Edmond de Rothschild Asset Management eine Investitionsstrategie entwickelt, welche auf der Auswahl von Aktien oder Anleihen basiert. Mittels eines Bottom-Up-Ansatzes bevorzugen die Manager des Edmond de Rothschild Fund Income Europe europäische Firmen, die hohe und regelmäßige Cashflows zeigen, und dadurch entweder attraktiv bewertete Kupons oder stabile bzw. wachsende Dividenden anbieten. Das Team um Lead-Manager Pierre Nebout investiert sowohl in europäische Aktien als auch in auf Euro lautende Unternehmensanleihen. Dabei können die Aktienbestände zwischen 0 und 50 Prozent des Portfolios schwanken, wobei in der Praxis der Durchschnitt des Aktienanteils eher in einer Größenordnung von 25 Prozent liegt.

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Die Suche nach stetiger Rendite mit Risikokontrolle verbinden

Der Fonds wird gemeinschaftlich von Experten für europäische Aktien und für Unternehmensanleihen verwaltet. Pierre Nebout, François Breton, Julien de Saussure und Alexis Foret ergänzen sich in ihren Analysen und profitieren von einer umfassenden Kenntnis der Kapitalstruktur der Unternehmen. Sie sind in der Lage auszuwählen, welches Instrument am besten geeignet ist, um Investoren stetige Renditen zu bringen (Aktien, Investment-Grade-, High-Yield-, Wandel- sowie nachrangige Anleihen). Im Hinblick auf die Risikokontrolle bietet das Portfolio sowohl eine sektorale und geografische Streuung, als auch eine Diversifizierung nach der Größe der Marktkapitalisierung. Die Experten achten auf die Erhaltung eines guten Liquiditätsgrades, indem sie im Bereich Aktien Werte mit großer Kapitalisierung und im Bereich Anleihen einen Liquiditätsfilter auswählen. Sie entscheiden zudem, ob Absicherungen gegen bestimmte Risiken (Zinssatz, Aktien, Kredit etc.) taktisch eingesetzt werden.

Defensive Aktiensektoren bevorzugt

Das Aktienportfolio umfasst derzeit etwa 40 Titel. So geben die Fondsmanager Unternehmen mit hohem Cashflow den Vorzug, aus denen den Aktionären Renditen in Form von langfristigen und wachsenden Dividenden zugeteilt werden können, sei es von Unternehmen mit festen Dividenden (u.a. Royal Dutch Shell, Orange oder Munich Re) oder anderen Gesellschaften, bei denen ein starkes Anwachsen der Dividende angenommen werden kann (z.B. SAP, Capgemini, Unilever). Die EdRAM-Experten investieren überwiegend in Großunternehmen, in defensiven Sektoren wie der Pharma-, Bau- oder auch Telekommunikationsbranche. Zinssensitive Sektoren hingegen werden von den Portfoliomanagern eher gemieden.

Finanzsektor bei Unternehmensanleihen gerade günstig

Das Anleiheportfolio besteht aus ungefähr 150 Papieren. Die Fondsmanager des EdR Fund Income Europe schätzen besonders die attraktive Verzinsung und Laufzeiten von Hochzinsanleihen. Sie investieren in Unternehmen mit soliden Cashflows, die daran arbeiten, ihre Verschuldung in den Griff zu bekommen. Außerdem stellen sie aufgrund des günstigen regulatorischen Umfeldes und der verbesserten Grundlagen des Finanzsektors eine attraktive Investitionsoption durch nachrangige Instrumente dar.

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