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Eigentor mit Folgen Europäische Aktienmärkte nach dem Brexit

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Einfluss des schwachen Pfunds auf die übrigen Währungen der EU

Auf der Währungsseite beobachten wir einerseits, dass das Britische Pfund seit der Brexit-Entscheidung kontinuierlich an Wert verloren hat. Andererseits beflügelt die schwache Währung wiederum solche Unternehmen, die hohe Kosten und wenig Umsatz in Pfund generieren, wie die steigenden Kurse im FTSE 100 Index aktuell belegen.

Hinzu kommt, dass eine gewisse Inflation eintreten dürfte, weil die Insel am Import bestimmter Produkte nicht vorbeikommt. Schließlich ist die Industrieproduktion in England im Vergleich zu den großen Staaten in der Eurozone vergleichsweise gering.

Panik auf dem Spielfeld nicht angebracht

Vor dem Hintergrund des beschriebenen Szenarios sind Unternehmen, die vom Brexit nicht oder nur geringfügig betroffen sind, für Anleger am spannendsten. Dies betrifft insbesondere solche Konzerne, die relativ wenig Umsatz in Großbritannien erwirtschaften.

Insgesamt sind Unternehmen gefragt, die sowohl über ein langfristig erprobtes Geschäftsmodell verfügen, als auch eine stabile Ertragslage vorweisen. Zudem ist eine gute Bilanz von Vorteil, sodass das Unternehmen erst gar nicht in Schieflage geraten kann. Solche Unternehmen finden sich aktuell vermehrt in Europa und den USA, wobei der europäische Aktienmarkt eine günstigere Bewertung aufweist.  

Im Prinzip ist diese Situation ein guter Zeitpunkt für Antizykliker. Antizyklisches Handeln heißt dabei jedoch nicht, dass momentan alle Werte, die im Zuge des Referendums gefallen sind, auch Kaufgelegenheiten darstellen. Stattdessen sind nur solche Titel sinnvolle Kaufchancen, die zu Unrecht abgestraft wurden.

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