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„Ein Ausdruck von Verrücktheit“ Bert Flossbach über die Negativzinsen

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Seit rund 5.000 Jahren gab es keinen negativen Zins

„Tatsächlich sind negative Zinsen aber ein Novum in der Menschheitsgeschichte“, beteuert Flossbach. Seit es schriftliche Überlieferungen gibt – also seit rund 5.000 Jahren – sei der Zins niemals negativ gewesen. „Selbst in den ersten 1.800 Jahren unserer Zeitrechnung, in der das Wirtschaftswachstum nach Berechnungen des britischen Wirtschaftshistorikers Angus Maddison nur rund 0,1 Prozent pro Jahr betragen hat, lag der Zins immer deutlich über der Nullprozentmarke“.

Auch im 19. Jahrhundert gab es laut Flossbach zwar längere Phasen wirtschaftlicher Stagnation, aber keine negativen Zinsen. Das schwache Wirtschaftswachstum tauge also nicht als Rechtfertigung der Strafzinsen, fasst der Vermögensverwalter zusammen.

„Auch das oft angeführte Argument, dass die hohe Verschuldung in den entwickelten Ländern eine schwere Bürde für das Wachstumspotenzial darstellt, vermag zwar ein niedriges Zinsniveau zu erklären, aber kein negatives“, so Flossbach weiter. Vielmehr müsste die wachsende Verschuldung die Zinsen eigentlich eher in die Höhe treiben, weil die Bonität darunter leidet. Dass dies nicht der Fall ist, liege an der Geldpolitik der Notenbanken - der wahren Schuldigen des aktuellen Dilemmas.

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