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„Ein Headhunter muss permanent dazulernen“

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Halin: Im Prinzip ja. Wir begleiten aber Kandidaten und Unternehmen bis zu sechs Monaten nach dem Wechsel und fühlen, etwa nach zwei Wochen, nach zwei und vier Monaten den Puls, ob beide Seiten zufrieden sind oder ob es Befindlichkeiten gibt. Sollte letzteres der Fall sein, bieten wir an, unterstützend einzugreifen.

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: Woran kann es denn haken?

Halin: Das sind meist nur Kleinigkeiten, etwa dass sich die Struktur des Unternehmens verändert hat oder man noch mal an verbale Zusagen erinnern muss. Wir halten es für wichtig, dass der Kandidat sich nicht alleine fühlt in der Zeit der Eingewöhnung. Zudem schätzen Unternehmen, wenn wir ihnen über Bande zuspielen, dass alles in Ordnung ist, denn Kandidaten halten sich in den ersten sechs Monaten meist sehr zurück mit Kritik. Wenn es dann doch mal scheitert – in einem von 100 Fällen – passiert dies meist erst nach ein bis zwei Jahren und dann liegt es fast immer an zwischenmenschlichen Problemen, die mit dem Kandidaten gar nichts zu tun haben.

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: Werben Sie bei Finanzdienstleistern, für die sie ein Mandat haben, auch Kandidaten ab?

Halin: Bei sehr guten Kunden kommt das nicht in Frage. Das ist übrigens gang und gäbe in der Personalberatung, daher ist man als Klient nicht gut beraten, sich großen Headhunter-Firmen anzuvertrauen. Je mehr Personalberater dort agieren, desto mehr Off-Limits gibt es auch. Kleinere Headhunter sind wendiger und können ein größeres Suchfeld bearbeiten.

DAS INVESTMENT.com: Welche Empfehlung würden Sie einem Abiturienten geben, der ins Private Banking will?

Halin: Da sehe ich zwei Wege. Ein wirtschaftliches Studium ist Pflicht. Wenn er mit 25 Jahren mit Abschluss aus der Uni kommt, verfügt er noch nicht über Lebenserfahrung und Glaubwürdigkeit bei möglichen Kunden. Daher würde ich eine fachliche und technische Ausbildung anschließen, etwa im Portfolio-Management, in der Asset Allocation, Aktienanalyse oder der Fixed Income Analyse. Mit Anfang 30 sollte er dann ins Private Banking in die Kundenbetreuung streben. Ein anderer Weg wäre etwa eine klassische Bankausbildung, dann eine Karriere in der Unternehmensberatung, um dann mit Anfang 40 ins Private Banking zurückzukehren.

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: Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen?

Halin: Durch einen Headhunter! Dabei hat mich dieser Bereich anfangs überhaupt nicht interessiert, ich habe eine Banklehre und ein BWL-Studium absolviert und hielt die Personalberatung immer für wenig spannend. Doch der Headhunter hat mich überzeugt, in diesem Feld unternehmerisch zu arbeiten. Letztlich agieren wir in einem Win-win-Umfeld. Ich werde engagiert, um Unternehmen und Kandidaten erfolgreich zu machen. Ich habe viel Freude am Arbeiten mit Menschen und an Diskussionen.


Zur Person/zum Unternehmen
: Andreas Halin ist promovierter Diplom-Kaufmann und Gründungsgesellschafter von Global Mind Executive Search Consultants in Frankfurt. Die Personal-Beratung sucht mit einem Team aus festangestellten Mitarbeitern für Positionen auf der Vorstands- und den zwei direkt darunterliegenden Hierarchieebenen passende Kandidaten im Finanzdienstleistungsmarkt. Global Mind besetzt zudem wichtige Zentralfunktionen in Unternehmen aller Branchen, etwa Leiter der Finanz-, Compliance- oder juristischen Abteilungen sowie Finanzchefs, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder bei Dax-30 & MDax-Unternehmen.

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