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Ein-Zimmer-Wohnungen Warum Mikro-Apartments bei Immobilien-Anlegern so heiß begehrt sind

Den „Neuen Hühnerposten“ in Hamburg hat Hamburg Trust gekauft. Mitte 2016 soll die Wohnanlage fertig sein, Foto: Wulff/Hanseatische Bauträger GmbH, nps tchopan voss
Den „Neuen Hühnerposten“ in Hamburg hat Hamburg Trust gekauft. Mitte 2016 soll die Wohnanlage fertig sein, Foto: Wulff/Hanseatische Bauträger GmbH, nps tchopan voss
Rund 80 Prozent der deutschen Haushalte haben keine Kinder. Das ist für sich genommen schon erschreckend. Noch erschreckender ist: Die Baubranche tut, als ob es diese Zahl gar nicht gäbe. In den vergangenen zehn Jahren wurde unverändert familienorientiert gebaut, vor allem Drei-Zimmer-Wohnungen, 75 Quadratmeter.

Warum das so ist, erklärt Rainer Nonnengässer, Geschäftsführer von MPC Real Estate Development und Bereichsleiter Micro Living bei MPC Capital: „Mitte der 90er-Jahre sind die Wohnungsbauförderprogramme ausgelaufen. Seither wird der Markt von Bauträgern beherrscht. Und für die ist die 75-Quadratmeter-Wohnung die billigste Variante mit dem größten Profit.“ Die verkauften sich bislang auch durchaus gut.



Doch das ändert sich. Inzwischen sind die Mieten und Preise so stark gestiegen, dass sich viele Haushalte die Wohnungen nicht mehr leisten können. Nonnengässer beobachtet darum einen klaren Trend hin zu kleineren Wohnungen. Das bestätigt auch Dirk Hasselbring, Geschäftsführer von Hamburg Trust: „Wir kommen aus dem klassischen Wohnungsbau und haben insbesondere in den Metropolregionen und den Innenstädten der Großstädte deutliche Veränderungen beobachtet.“ Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen gingen schnell weg. „Aber bei allem, was über 100 Quadratmeter geht, müssen wir Abschläge bei der Miete machen.“ Vier-Zimmer-Wohnungen vermeidet er inzwischen in seinem Bestand. Hasselbring: „Eine Familie mit zwei Kindern, die 120 Quadratmeter sucht, bekommt für das gleiche Geld inzwischen auch schon ein Häuschen mit Garten in Randlage.“ Hinzukommen 2 Millionen Studenten, die nicht bei den Eltern oder im Wohnheim wohnen. Klar, die können aus der 75-Quadratmeter-Wohnung eine WG machen. Aber auch das wird teurer. Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt zu wenig kleine Wohnungen.

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