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„Eine nachhaltige Öffnung von Degi Europa und Morgan Stanley P2 Value war reine Utopie“

Jörg Lange
Jörg Lange
Wie man aus der notwendigen Auflösung zweier Immobilienfonds, die auf ganzer Linie versagt haben und die nun wirklich kein Anleger mehr benötigt, eine derartige Panik machen kann und offene Immobilienfonds nun undifferenziert in einen Topf wirft, ist mir unerklärlich.

Jetzt wäre es eigentlich allerhöchste Zeit für eine differenzierte und objektivere Berichterstattung um das massiv beschädigte Image offener Immobilienfonds schnellstmöglich wieder zu verbessern und weiteren dauerhaften Schaden von dieser Anlageklasse abzuwenden.
Da vom BVI hier weiterhin nichts zu erwarten ist (als Lobbyvertreter aller Fondsgesellschaften kann man scheinbar Degi/Aberdeen und Morgan Stanley nicht negativ darstellen) sind engagierte Journalisten gefragt, die der undifferenzierten Mainstream-Berichterstatung mit differenzierten Beiträgen entgegentreten.

Der beigefügte Chartvergleich ausgewählter offener Immobilienfonds zeigt, dass eine nachhaltige Öffnung von Degi Europa und Morgan Stanley P2 Value reine Utopie war, denn welcher klar denkende Anleger sollte hier frisches Geld investieren wollen. Demnach haben beide Fonds kläglich versagt, werden nicht mehr gebraucht und sind daher abzuwickeln. Das ist keine Katastrophe, sondern ein völlig normaler und vom Gesetzgeber vorgegebener Prozess, um den Anlegern die Möglichkeit zu geben, ihr eingezahltes Geld, wenn auch nur in Raten, zurück zu bekommen.   

Jedenfalls ist dieses Procedere fairer als den Fonds wieder zu öffnen, damit spekulative Kurzfristanleger, die Anteile mit erheblichen Abschlägen über die Börse gekauft haben, schnell ihren Arbitragegewinn einstreichen und den Fonds die erneute Schließung bescheren, sodass die eher längerfristig orientierten Anleger, für die diese Anlageklasse ja gedacht ist, wieder einmal in die Röhre schauen.

Die Panik im Markt, für die die erhöhten Abschläge der Börsenkurse der offenen Immobilienfonds als Beleg herhalten sollen, rührt wohl eher daher, dass die Spekulation kurzfristig orientierter spekulativer Anleger auf schnelle Arbitragegewinne nicht aufgegangen ist, sodass sich diese nun schnellstmöglich und vielleicht auch zu fast jedem Preis (Kursverluste sind steuerlich verrechenbar) von den Anteilen trennen wollten und dies dann auch getan haben...

Den Börsenhandel offener Immofonds ohne Marketmaker sollte man kritisch hinterfragen. Schließlich waren die über die Börse erworbenen Anteile des Degi Europa im Gegenwert von 400 Millionen Euro ein von Degi/Aberdeen genannter Grund, warum der Fonds nicht wieder geöffnet wurde.

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