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Emerging Markets: Auf die Streuung kommt es an

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Das Risiko lässt sich zwar weiterhin streuen, man sollte jedoch noch weitere Anlageklassen hinzunehmen“, sagt Stefan Lecher, Leiter Multi-Asset-Strategien bei der UBS. „Anleger können sich mit Investments in den aufstrebenden Staaten aber immer noch nicht richtig anfreunden.“ Mehren sich die Anzeichen einer globalen Wirtschaftsabkühlung, ziehen sie ihr Geld als Erstes aus den Emerging Markets zurück. „Früher waren die Gelder sogenanntes Hot Money“, erklärt Lecher. „Anleger sind schnell mit ihrem Geld auf tolle Investmentstorys gesprungen. Hat es dann mal gerumpelt, sind sie auch schnell wieder raus aus den Märkten.“

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Ohne Alternative

Dieser Trend habe sich aber mittlerweile etwas reduziert. „Zwar treiben Maßnahmen wie ein Quantitative Easing nach wie vor Gelder in die Emerging Markets, mittlerweile fließen sie aber nicht mehr so schnell wieder ab.“ Zu erkennen sei das am Verhältnis von investierten Geldern in Anleihen und Aktien. Steckten vor der Finanzkrise bei einem Dollar in Schwellenländeraktien zwei Dollar in Anleihen, sind es heute drei Dollar in Anleihen bei einem Dollar in Aktien. „Das Verhältnis verschiebt sich zu langfristigeren Investments“, so der UBS-Experte. Langfristig werden sich Anleger in Zeiten niedriger Zinsen nach Quellen von inflationsbereinigten Gewinnen umschauen müssen. Und da sind die Schwellenländer aufgrund ihres wirtschaftlichen Wachstums nahezu alternativlos.

Ein Umdenken findet bereits statt. „Institutionelle Investoren wie Pensionskassen passen zunehmend ihre internen Anlageregeln an, um vermehrt in Emerging- Markets-Anlagen investieren zu können“, sagt Lecher. „Aber solche Prozesse brauchen natürlich ihre Zeit.“ Der sehr junge UBS Emerging Markets Allocation ist aber eher ein Fonds für Privatanleger. Derzeit halte man neben Aktien vor allem Rentenpapiere. Teils in Hartwährungen wie Dollar, teils aber auch in Lokalwährungen wie dem Philippinischen Peso. Nur zu einem geringen Anteil befinden sich Unternehmensanleihen im Portfolio. „Dazu kommen dann noch Rohstoffe, bei denen wir uns aber bewusst sind, dass sie teilweise stark mit den Emerging Markets korrelieren“, erklärt Lecher. Gänzlich unabhängig manage man dagegen Währungen durch eine Overlay-Strategie. „Manchmal mögen wir eine Anlageregion, aber nicht deren Währung. Und umgekehrt.“

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