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Emerging Markets Chinas Markt für Börsengänge kommt wieder in Fahrt

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Ein neuer Rahmen für Börsengänge in China

Neue Börsengänge waren im chinesischen Inlandsmarkt – dem sogenannten A-Aktienmarkt – seit Oktober 2012 auf Eis gelegt. Ende 2013 wurden jedoch vereinzelt neue Börsengänge zugelassen, die in den Markt sickerten. Für dieses Jahr werden mehr Börsengänge erwartet.

Generell ist die Wiedereröffnung des Marktes für Erstzeichnungen ein positiver Schritt, denn der Aktienmarkt ist für Unternehmen ein sehr wichtiger Kanal zur Aufnahme frischen Kapitals. Die Rolle des Marktes bei der Umwandlung von Ersparnissen in Investitionen kann nicht für immer aufgehalten werden.

Wir dürfen uns auch über die Tatsache freuen, dass die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde (CSRC) neue Richtlinien zur Regulierung und Verbesserung des Prozesses für Börsengänge eingeführt hat. Wir hatten eigentlich erwartet, dass der Markt für Börsengänge noch längere Zeit gesperrt bleiben und sich die Wiederaufnahme des Handels für Wertpapierunternehmen, die über größere Anlagen im Bankwesen verfügen, positiv erweisen würde. Wir denken aber, dass die Bewertungen dieser Unternehmen insgesamt hoch waren, und daher sind sie für uns derzeit nicht interessant.

Hohes Angebot könnte Unternehmensbewertungen beeinträchtigen

Wir werden allerdings das kurzfristige Angebot und die Nachfragesituation weiter genau beobachten. Sollte es zu einem hohen Angebot an neuen Titeln im Rahmen neuer Börsengänge kommen, könnten die Bewertungen von Unternehmen in gleichen oder ähnlichen Branchen dadurch beeinträchtigt werden.

Anfangs werden die neuen Börsengänge wahrscheinlich zu einer gewissen Begeisterung bei den Anlegern führen. Nach den intensiven CSRC-Prüfungen und den großen Anstrengungen auf Seiten der Emittenten und Investmentbanken, die Transparenz zu erhöhen, dürften die 700 bis 800 sich derzeit in der Pipeline für Börsengänge befindenden Unternehmen Anlegern als qualitativ hochwertig erscheinen.

Neu börsennotierte Unternehmen sind eine willkommene Ergänzung

Manche mögen sich vielleicht sorgen, dass dies das Interesse im Sekundärmarkt ersticken wird. Das konnten wir bereits während den Booms bei den Börsengängen in der Vergangenheit beobachten. Allerdings denke ich: Die neuen börsennotierten Unternehmen bilden eine willkommene Ergänzung, denn sie verschaffen Anlegern mehr Chancen.

Aufgrund der klareren Regelungen für spätere Verkäufe im Sekundärmarkt durch Großaktionäre – insbesondere Verkäufe, die unter den anfänglichen Ausgabepreis fallen – scheint man auf die Interessen von Kleinaktionären besser eingegangen zu sein.

Was den Vermögensfluss betrifft, erwarte ich keine größere Verwässerung des Sekundärmarktes. Die Regierung schafft Anreize im Aktienmarkt für eine stärkere Beteiligung institutioneller Anleger ebenso wie von Pensionsfonds. Diese Anreize erstrecken sich auch auf die Teilnahme am Markt für Erstzeichnungen. Das ist unserer Meinung nach generell für die langfristige Entwicklung des Gesamtmarkts positiv.
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