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Emerging-Markets-Experte 2016 könnte Argentiniens Jahr werden

Stefan Böttcher, hier am Dreiländereck Argentinien, Brasilien, Paraguay
Stefan Böttcher, hier am Dreiländereck Argentinien, Brasilien, Paraguay
Argentinische FlaggeDie Flagge Argentiniens zeigt eine Sonne mit abwechselnd 16 geraden und 16 geflammten Sonnenstrahlen. Die Sonne über Argentiniens Wirtschaft scheint allerdings schon lange nicht mehr.  Die Wirtschaft steckt in der Krise – für 2015 wird ein negatives Wachstum von zwei bis drei Prozent erwartet. Die Inflation liegt bei 20 Prozent, die Währungsreserven sind praktisch vollkommen aufgebraucht und der argentinische Peso steht vor einer drastischen Abwertung.

Während der offizielle Wechselkurs des argentinischen Pesos bei 9,68 US-Dollar liegt, errechnet sich über die an der New Yorker Börse gelisteten American Depositary Receipts (ADRs) der inoffizielle „Blue-rate“-Wechselkurs, und der notiert bei circa 15 US-Dollar.

Doch nun scheint die Wende bevorzustehen und Argentinien könnte durchaus zu einem der attraktivsten Aktienmärkte für das Jahr 2016 avancieren.

Die Hoffnung auf Veränderungen löste im Oktober bereits ein wahres Kursfeuerwerk aus, als der MSCI Argentinien Index um 45 Prozent anstieg.  Entstanden war die Euphorie, als sich abzeichnete, dass der neoliberale Präsidentschaftskandidat Mauricio Macri die Wahlen gewinnen würde. Trotz der kurzfristigen Kurserholung hat sich die argentinische Börse seit Jahresanfang praktisch kaum bewegt.

2016 könnte nun allerdings das Jahr für Argentinien werden. Am 10. Dezember wird der ehemalige Bürgermeister von Buenos Aires das Präsidentschaftsamt übernehmen. Sein Wirtschaftsplan ist klar definiert – Macri will Argentinien wieder kapitalmarktfähig machen.

Voraussetzung dafür ist eine Lösung mit den sogenannten „Holdouts“  - einer Gruppe von Hedgefonds, die etwa sieben Prozent der Staatsanleihen aus dem Jahre 2001/02 halten. Bisherige Umschuldungsangebote der argentinischen Regierung wurden von diesen Gläubigern abgelehnt. Als Konsequenz ist Argentinien seitdem der Zugang zum internationalen Kapitalmarkt verwehrt.

Maurcio Macri wird die Verhandlungen suchen und wir erwarten einen erfolgreichen Abschluss. Darüber hinaus wird Macri die Kapitalverkehrskontrollen aufheben, die Währung liberalisieren, die Staatssubventionen drastisch kürzen und die Exportzölle im Agrarsektor eliminieren.

Sollte es Macri tatsächlich gelingen, die argentinische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, dann könnte Argentinien die Börse für 2016 werden. Wir sind verhalten optimistisch - der Magna New Frontiers hat derzeit sechs Prozent des Fondsvolumens in argentinische Banken investiert. Der Anteil könnte im Verlauf der nächsten Wochen durchaus zunehmen.     

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