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Aktualisiert am 31.03.2020 - 16:33 Uhrin Emerging MarketsLesedauer: 5 Minuten

Emerging Markets Niedriger Ölpreis gibt Schwellenländern Rückenwind

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Asiatische Schwellenmärkte profitieren von Reformprogrammen

In den Schwellenländern erhalten die Aktienmärkte immer noch Auftrieb durch robuste Wirtschaftswachstumstrends, weitreichende Reformen und Vorteile aufgrund niedrigerer Ölpreise. Hinzu kommen die fortgesetzten Impulse durch demografische Einflüsse, den Technologietransfer und die allgemein niedrige Verschuldung. Unserer Meinung nach wird in den meisten Teilen Asiens ein politischer Kurs eingeschlagen, der dem Wirtschaftswachstum ausgesprochen zuträglich ist.

Die chinesischen Behörden führen ihr umfangreiches Reformprogramm, das sie Ende 2013 vorgestellt hatten, weiter fort. Auch in Indien beginnt Premierminister Narendra Modi mit ehrgeizigen Reformmaßnahmen. In vielen anderen Märkten der gesamten Region ist ein positiver Strukturwandel im Gang. Weitere Wachstumsimpulse versprechen wir uns von Freihandelsinitiativen, allen voran der geplanten ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft und der transpazifischen Partnerschaft.

Attraktives Zinsklima für Anleger

In Lateinamerika bietet die derzeit schwierige Lage in Brasilien den Nährboden für eine Erholung. Fallende Wechselkurse steigern die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig dürfte ein radikaler Kampf gegen die Korruption Wirtschaftsführung und Corporate Governance längerfristig verbessern. Auch die Reformen in Mexiko und anderen Ländern werden die Markt-Performance allmählich stützen. Die zentraleuropäischen Schwellenländer und die Türkei können vom Konjunkturaufschwung in der Eurozone profitieren. Dieser sollte auch wirtschaftlichen Druck von Griechenland nehmen. Nachlassende Spannungen bezüglich der Ukraine dürften die Aufmerksamkeit der Anleger wieder mehr auf die attraktiven Anlagen und niedrigen Bewertungen lenken, die der russische Markt bietet.

Die Schwellen- und Grenzmarktländer verfügen über einige der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Obwohl es einige Diskussionen über das Schwinden der Devisenreserven gibt, glaube ich, dass sie in einem gesunden Zustand bleiben. Die Kreditratings verbessern sich ebenfalls und es ist in den Schwellenmärkten zu mehr Heraufstufungen gekommen als in den Industriemärkten.

Darüber hinaus ist das Zinsklima in Schwellenmärkten für Anleger attraktiv. Viele Schwellenländer nutzen die gesunkenen Energiepreise zur Reformierung ihrer Volkswirtschaften, so zum Beispiel durch die Abschaffung staatlicher Zuschüsse. Natürlich belasten die Auswirkungen des Ölpreises auch einige Volkswirtschaften, da manche Länder Nettoimporteure und andere Nettoexporteure sind. Bei Betrachtung der globalen Nachfrage nach Öl glauben wir nicht, dass der Ölpreis lange auf dem gedrückten Niveau bleiben wird.

Vertrauen in das Potenzial der Schwellenmärkte

Die Volatilität bereitet vielen Anlegern Kopfzerbrechen. Gleichzeitig ist sie aber eine Chance, Aktien von Unternehmen aufzunehmen, die unserer Ansicht nach gute Qualität zu attraktiven Preisen bieten. Aktien sind in vielen Schwellenmärkten auf Grundlage der Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert Werte derzeit unterbewertet. Weiterhin glauben wir, dass immer noch Geld im Umlauf ist, da Notenbanken in der ganzen Welt ihre Bilanzen erhöhen.

Außerdem hat sich der Markt für Börsengänge (IPOs) und Zweitplatzierungen in den Schwellenmärkten als gesund erwiesen und bietet zunehmend Möglichkeiten. 30 Prozent der weltweiten IPOs in den letzten zehn Jahren fanden in Schwellenmärkten statt. Wir glauben auch, dass das Technologiewachstum in Schwellenmärkten neue Anlagegelegenheiten schaffen wird. Eine zunehmende Zahl Menschen, vor allem in Schwellenmarktländern, stellen von Laptops auf Smartphones um. Es lassen sich enorme Absätze dieser Produkte in Schwellenmärkten beobachten, insbesondere in China und Indien.



Natürlich wird es immer auch Herausforderungen geben. Und es kann recht schwierig sein, die Phasen der Ungewissheit zu ertragen. Aber wie Sir John Templeton einst sagte: „Kapital erfolgreich anzulegen, ist nicht so leicht. Es erfordert Aufgeschlossenheit, laufende Analysen und kritisches Urteilsvermögen.”

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