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Hohes Wachstum, sicher vor globalen Schocks Deshalb bieten Frontier-Märkte hervorragende Investmentchancen

Stefan Böttcher, Schwellenland- und Frontier-Market-Spezialist, Charlemagne Capital
Stefan Böttcher, Schwellenland- und Frontier-Market-Spezialist, Charlemagne Capital
Als „Frontier Markets“ bezeichnen wir alle Märkten oder Länder der Welt, die nicht als Industrieland (Developed Market – DM) oder als Schwellenland (Emerging Market – EM) klassifiziert sind. Das Frontier-Universum beinhaltet dadurch knapp 165 unterschiedliche Länder. Viele dieser Länder befinden sich entweder in einem Frühstadium der volkswirtschaftlichen und politischen Entwicklung oder der Entwicklung der Börse oder in einer Kombination von diesen Faktoren.

Meistens sorgen in diesen Ländern neben höherem Bevölkerungswachstum positive Reformprozesse für einen sehr viel höheren Grad volkswirtschaftlichen Wachstums als gewöhnlich. Wenn diese Reformen außerdem richtig umgesetzt werden, kann dies zu nachhaltigem Wachstum über einen längeren Zeitraum führen. Ich werde zuerst auf die Argumente zu sprechen kommen, die für die Frontier-Märkte gegenüber anderen Assetklassen sprechen, und dann aufzeigen, warum es gerade jetzt an der Zeit ist, in die Frontier-Märkte zu investieren.

Warum überhaupt Frontier-Märkte kaufen

1.    Höheres Wachstum
Die Ökonomen sagen den Frontier-Märkten in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum von 5-6 Prozent pro Jahr voraus. Dem gegenüber stehen die Emerging Markets mit 3-4 Prozent pro Jahr und die Industrieländer mit 1-2 Prozent pro Jahr Wirtschaftswachstum.

2.    Geringe Korrelation zu Emerging Markets und zu den Industrieländern
Der durchschnittliche Frontier Market ist nur zu 5 Prozent im Besitz von ausländischen Investoren. Dem gegenüber steht eine durchschnittliche Quote von 50 Prozent ausländischer Investoren in den Emerging Markets. Aufgrund dessen sind die Frontier-Märkte deutlich weniger anfällig für globale Schocks.

Neben dieser Aktienmarktbesonderheit haben die Länder sowie die Unternehmen eine sehr geringe Verschuldung, was zusätzlichen Schutz vor globalen Schocks bietet. Anhand einiger Zahlen kann man das gut aufzeigen. Normalerweise beträgt die Korrelation zu den EM und DM 0,4, in der Krise 2008 auch nur 0,7.

3.    Geringe Korrelation unter den Frontier-Märkten
Da diese größtenteils eher von lokalen Faktoren abhängen als von globalen.  Dieses wird vor allem durch das frühe Stadium der Entwicklung der Wirtschaft, aber auch der Politik bedingt.  Daher gibt es Frontierländern, die zueinander sogar eine negative Korrelation aufweisen.

Es mag nach einem Abenteuer klingen, in Länder wie Georgien, Pakistan oder Nigeria zu investieren. Tatsächlich ist es aber so, dass ein Investment in ein Portfolio von verschiedenen Unternehmen aus verschiedenen Frontier-Märkten sogar weniger risikobehaftet ist als ein Investment in den EM und DM.

4.    An „Upgrades“ partizipieren
Ein weiterer Grund in die Frontier Märkte zu investieren ist, dass man an der Entwicklung dieser Länder zu einem EM und dann zu einem DM partizipieren kann  (vom Wachstum her, aber auch von ihrem Status und der Indexzugehörigkeit).

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Performance vor einem „Upgrade“ relativ zu den EM

Im letzten Jahr hatten wir eine „große Neubewertung“ von Aktien in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Katar, weil diese zu einem Emerging Market „befördert“ wurden. Es gibt viele Länder, die sich heute auf demselben Weg befinden und bei denen wir diesen Verlauf erneut erwarten. 

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