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„Entscheidend, welchen Pfad sie wählen“ OECD warnt Fed vor schnellen weiteren Zinserhöhungen

Am heutigen Mittwoch beginnt die zweitägige Sitzung der Fed unter der Leitung der Vorsitzenden Janet Yellen. Volkswirte sind geteilter Meinung, ob die Sitzung zur ersten Zinserhöhung in den USA seit knapp einem Jahrzehnt führen wird.
„Was wir betonen wollen, ist, dass es nicht entscheidend ist, ob sie morgen oder im Dezember erhöhen“, sagte OECD- Chefvolkswirtin Catherine Mann im Interview mit Bloomberg News in Paris. „Entscheidend ist der Weg, den sie danach gehen, und wie sie ihn kommunizieren.“ Die OECD aktualisierte gleichzeitig ihre Konjunkturprognosen für die Weltwirtschaft und senkte die globale Wachstumsprognose für das laufende Jahr. In einer zusammen mit dem Bericht veröffentlichten Studie erklärte die Organisation, eine aggressivere Haltung der Fed bei den Zinsen im Vergleich zu den Investoren könnte zur Folge haben, dass die US-Wirtschaft in zwei Jahren in einer schwächeren Verfassung sei. „Es ist wirklich entscheidend, welchen Pfad sie wählen“, betonte Mann. „Die fehlende Verbindung zwischen den Prognosen der Fed und den Erwartungen des Marktes stellt eine echte Schwierigkeit für die Kommunikation der Fed dar.“ Nach Auffassung von Mann würde eine baldige erste Zinsanhebung der US-Notenbank dazu beitragen, die Unsicherheit zu beseitigen.
Auch die Auswirkungen einer Zinsentscheidung in der größten Volkswirtschaft der Welt auf andere Länder sind angesichts des sich abschwächenden Wachstums in Schwellenmärkten ein heißes Diskussionsthema. „Tun Sie es jetzt, um die Unsicherheit für die Schwellenmärkte zu beseitigen, aber kommunizieren Sie die Art der langsameren Entwicklung deutlicher, das ist die Botschaft“, erklärte Mann. Für die Weltwirtschaft erwartet die OECD in diesem Jahr ein Wachstum von drei Prozent, während sie im Juni noch von 3,1 Prozent ausging. Dabei dürfte ein stärkeres Wachstum in den USA Schwächen in anderen Regionen ausgleichen. Die Prognose für 2016 wurde von 3,8 Prozent auf 3,6 Prozent gesenkt. Die US-Wirtschaft wird der Prognose zufolge im laufenden Jahr um 2,4 Prozent und im nächsten Jahr um 2,6 Prozent wachsen. Die Erwartung für das laufende Jahr entspricht einem Plus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber der Juni-Prognose. Die Prognosen für die Eurozone beließ die OECD unverändert bei 1,6 Prozent für dieses und 1,9 Prozent für nächstes Jahr.

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