LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 03.07.2020 - 11:03 Uhrin MegatrendsLesedauer: 6 Minuten
ANZEIGE

Ernährung der Zukunft Wie Essen außer Haus revolutioniert werden soll

Keine Annehmlichkeit ohne Unannehmlichkeiten – das gilt auch für Lebensmittel. Aus Gründen der Bequemlichkeit essen wir auswärts oder lassen uns das Essen nach Hause liefern, was in der Regel mit Nachteilen für Gesundheit und Umwelt verbunden ist.  Statistiken zufolge haben sich die Essgewohnheiten radikal verändert. Das erste Mal in der Geschichte geben Amerikaner mehr Geld für Essen außer Haus (FAFH = Food away from home), Mittagessen im Restaurant, kleine Imbisse im Supermarkt oder Lieferservices aus, als für selbst zubereitetes Essen. Das sind mehr als 730 Milliarden US-Dollar pro Jahr.  Darauf entfällt der Löwenanteil von 43 Prozent ihres gesamten Nahrungsmittelbudgets (siehe Abbildung).

Food away from home: Mehr als nur eine Modeerscheinung: Jährliche Ausgaben für Nahrungsmittel nach Kategorie in Millionen US-Dollar; Auf FAFH entfallender Anteil der privaten Ausgaben für Nahrungsmittel

Quelle: US-Landwirtschaftsministerium. Berechnet vom Economic Research Service des US-Landwirtschaftsministeriums aus verschiedenen Datensammlungen des U.S. Census Bureau (Statistiken) und des Bureau of Labor Statistics (Arbeitsmarktstatistiken). Die Gesamtausgaben für FAFH beinhalten auch Geschäftsessen oder durch andere Quellen finanzierten Verzehr, die Zahlen für private FAFH-Ausgaben (re. Achse) hingegen nicht.

Ausgelagerte Ernährung: Geschwindigkeit statt Qualität

Dieses Phänomen ist nicht nur in den USA zu beobachten. Es tritt auch in anderen Industrieländern sowie in Schwellenländern mit einer wachsenden städtischen Bevölkerung mit höherem verfügbarem Einkommen zutage. Und das trotz der unbequemen Wahrheit: FAFH schadet unserer Gesundheit und trägt zur Umweltverschmutzung bei. Wissenschaftlichen Studien zufolge beeinträchtigt FAFH die Qualität der Nahrung. Außerdem erhöht sich der Gehalt an gesättigten Fettsäuren und festen Fetten unserer Gesamtkalorienzufuhr sowie die Menge an Zucker, die wir pro 1.000 Kalorien am Tag zu uns nehmen. Genau diese verursachen aber bekanntermaßen Fettleibigkeit und chronische Erkrankungen. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen erhöht sich die tägliche Energiezufuhr mit nur einem Außerhausverzehr pro Woche um etwa 134 Kalorien, das macht jährlich ein Kilogramm mehr auf der Waage.

Auch die wirtschaftlichen Kosten sind nicht zu vernachlässigen. Die Kosten für die Behandlung von Krankheiten, die auf schlechte Ernährung zurückzuführen sind, liegen bei schätzungsweise zwei Billionen US-Dollar oder 2,8 Prozent des weltweiten Bruttoinlandproduktes.