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Erneuerbare Energien: Branchenfremde Unternehmen drängen auf den Markt

Jon Sigurdsen
Jon Sigurdsen
Die hohe M&A-Aktivität weist darauf hin, dass die großen Industrieunternehmen gute Chancen wittern, sprich: dass es viele attraktiv bewertete Übernahmekandidaten gibt. Auch die Höhe der Preisgebote scheint dies zu bestätigen. Dieser Trend zeichnet sich auch in Deutschland ab: Im April wurde der sächsische Solar-Maschinenbauer Roth & Rau vom Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger übernommen. In Spanien und Frankreich gibt es ähnliche Entwicklungen: der spanische Versorger Iberdrola übernahm jüngst seine Tochter Iberdrola Renovables, ein führendes Unternehmen für erneuerbare Energien, vollständig, während der französische Stromversorger EDF ebenfalls plant, seine Anteile an der Ökostrom-Tochter EDF Energies Nouvelles auf 100 Prozent aufzustocken. In den USA kaufte der Energiekonzern Exelon zuletzt seinen Konkurrenten Constellation Energy.
 
Die großen Ölkonzerne tragen ebenfalls zur Belebung des Marktes bei. Der französische Öl- und Gaskonzern Total benötigt nur noch grünes Licht vonseiten der Kartellbehörden, bevor er seinen Anteil am Solaranlagenhersteller SunPower auf 60 Prozent erhöhen kann. BP kündigte an, seine Investitionen in saubere Energien auf 2 Milliarden US-Dollar zu steigern, da Biokraftstoffe in den kommenden zehn Jahren gewaltige Chancen böten. Die Dynamik des Marktes stimmt uns auch für die kommenden Monate sehr optimistisch. Durch unsere laufende Marktbeobachtung konnten und werden wir von diesen Entwicklungen profitieren. In jüngster Zeit war dies beispielsweise beim Verkauf unserer Anteile an EDF Energies Nouvelles der Fall.
 
Branchenfremde Unternehmen drängen auf den Markt Besonders interessant ist, dass nicht nur große Versorger und Ölkonzerne – mithin Spezialisten im Energiesektor – auf den Markt für grüne Energien drängen, sondern verstärkt auch sektorfremde Unternehmen. So investierten beispielsweise der Internet-Riese Google und die japanischen Handelsunternehmen Itochu und Sumitomo gemeinsam 500 Millionen US-Dollar, um Teilhaber einer 2 Milliarden US-Dollar teuren Windfarm in Oregon zu werden. Auch der Automobilhersteller Volkswagen plant über die Konzerntochter Audi den Einstieg in Offshore-Windparks, um zukünftig Strom für Elektroautos zu erzeugen.
 
Ich vermute, dass die Unternehmen das zum einen tun, um sich neue Geschäftsfelder zu erschließen, aber auch, um ihr grünes Image aufzuwerten. In jedem Fall habe diese Entwicklung eine positive Auswirkung auf den Sektor, der dank der signifikanten Investitionssummen in eine neue Ära einträte. Offensichtlich gehen diese Unternehmen ebenso wie wir davon aus, dass die Kosten der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien sich denen für fossile Brennstoffe annähern, und dass das zu erwartende Risiko-Gewinn-Verhältnis sehr gut sein wird. Insgesamt also vielversprechende Aussichten für den Sektor der erneuerbaren Energien.

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