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„Erst die Schlaglöcher beseitigen“ BdB-Geschäftsführer kritisiert EZB-Entscheid

Michael Kemmer, Bundesverband deutscher Banken, Foto: Boris Streubel, action press
Michael Kemmer, Bundesverband deutscher Banken, Foto: Boris Streubel, action press
Die Mittel haben sich als unwirksam herausgestellt, trotzdem soll ihr Einsatz noch verstärkt werden: Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken Michael Kemmer zieht einen bildhaften Vergleich zu den Ankündigungen der EZB zur Fortführung des QE-Programms: „Wer mit dem Auto auf holpriger Strecke unterwegs ist, wird nicht schneller, wenn er auf ein stärkeres Auto umsteigt. Er muss erst die Schlaglöcher beseitigen“, kommentiert Michael Kemmer den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken kritisiert in einer Stellungnahme, dass die EZB ihr Anleihen-Kaufprogramm fortsetzen will, obwohl ernsthafte Deflationsrisiken, die diese Entscheidung rechtfertigen würden, nicht auszumachen seien. Außerdem, so Kemmer, seien weder Zinsen noch mangelnde Liquidität Ursache für die schleppende Kreditnachfrage von Wirtschaft und Verbrauchern.

Die Risiken der lockeren Geldpolitik würden größer werden, warnt Kemmer – und nennt „verzerrte Risikobewertungen“, Vermögenspreisblasen und Reformaufschub als mögliche unerwünschte Folgen. Zudem könne ein schwacher Euro nicht die Lösung sein: „Meine Sorge ist zudem, dass man im Euro-Raum immer stärker auf Abwertungseffekte setzt – ohne es offen auszusprechen. Dies ist aber eine Politik, die in vielen europäischen Staaten bereits in der Vergangenheit ohne nachhaltigen Erfolg war“, mahnt Kemmer in seiner Stellungnahme.

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