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„Es fehlt der Zündfunke“ Darum haben Europa-Aktien-Strategen wenig zu tun

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Nach Dynamik sucht man vergebens

Eine üblicherweise nachrichtenschwache Saison für Aktien steht bevor, und es ist wenig in Sicht, was für Bewegung sorgen könnte. Goyon prognostiziert zwar Kursgewinne von 3,9 Prozent für dieses Jahr. Doch zugleich erklärt er, das Argument, Aktien seien im Vergleich zu Anleihen billig, reiche nicht mehr aus, und das Warten auf Gewinnanstiege sei ermüdend geworden. Die Investoren zeigten sich unbeeindruckt vom zwölften Quartal mit Wirtschaftswachstum in der Region und von den Konjunkturmaßnahmen der Europäischen Zentralbank.

Dem stimmt Ralf Zimmermann zu. „Die Aktien sprechen auf keinen der möglichen Impulsgeber an", sagt der Stratege beim Bankhaus Lampe, der den Stoxx 600 zum Jahresende 0,2 Prozent niedriger erwartet. „Nichts scheint für Bewegung zu sorgen. Ich schreibe gerade meinen Halbjahresausblick, und eigentlich könnte ich alles von vorher kopieren. Es ist eintönig, und im Moment ist es besonders schwierig, eine bestimmte Position einzunehmen."

Befürworter der Bewegung

Aber nicht alle glauben, dass der Stillstand anhält. JPMorgan Chase und UBS sehen beide heftige Bewegungen bis zum Jahresende kommen - allerdings in unterschiedliche Richtungen. Mislav Matejka von JPMorgan erwartet einen Rückgang beim Stoxx 600 von elf Prozent auf Jahressicht, und Karen Olney von UBS, die größte Optimistin unter den Befragten, prognostiziert einen Anstieg um 9,3 Prozent.

Der Durchschnitt der neun Prognosen für das Jahresende liegt bei einem Indexstand von 365 Zählern, das wären 0,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Am Dienstag um 09.00 Uhr MESZ lag der Stoxx 600 bei 335,72 Punkten und hat damit seit Jahresbeginn 8,2 Prozent verloren.

„Meine Sorge ist, dass die Marktteilnehmer die Risiken für das globale Wachstum zu wenig beachten", sagt Matejka. „Die Leute sind enttäuscht, dass das, was eine klare Chance für die europäischen Aktien war, nicht funktioniert."

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